2020 führte Bad Wiessee einen Bürgerentscheid durch. Die Frage: „Möchten Sie, dass der Badepark abgerissen wird und auf demselben Grundstück schnellstmöglich der Neubau eines Bades entsteht, welches mindestens die momentan vorhandenen Nutzungsmöglichkeiten beinhaltet?“
Rund eine Stunde nach der Abstimmung stand das Ergebnis fest. 1.617 Wiesseer und Wiesseerinnen kamen zum Bürgerentscheid. Abstimmungsleiter Maximilian Macco erklärte damals, dass 1.412 Bürger für “Ja” stimmten. Dagegen standen 198 “Nein”-Stimmen. Wiessee hat sich eindeutig für den Abriss ausgesprochen. Ursprünglich sollte der neue Badepark 2024 stehen.
Was ist seit dem Bürgerentscheid passiert?
Vergangenes Jahr sollte mit dem Abriss des Badeparks begonnen werden. Doch bereits Mitte 2021 wurde bekannt, dass sich der Zeitplan verschiebt. Der Grund: Eine knappe Gemeindekasse. Am neuen Ziel, bis spätestens 2026 einen neuen Badepark zu bauen, hielt man noch fest.
Jedoch nicht lange. Ende Juni verkündete Bürgermeister Robert Kühn in einer Bürgerversammlung: “Das Bad kann aktuell nicht so realisiert werden, wie wir es geplant haben.” Kühn nannte dafür zwei Gründe: Die Baukosten würden das Doppelte, als noch vor der Pandemie veranschlagt, betragen. Außerdem stelle die Energieversorgung ein großes Problem dar. Die Heizkosten seien stark gestiegen. Alleine könne Wiessee dieses Projekt nicht stemmen.
Für Kühn und das Wiesseer Gremium stand also fest: Kommunales Schwimmen kann nur noch “als Gemeinschaftsprojekt mindestens aller Talgemeinden realisiert werden.” Wiessee würde weiterhin das Gelände des alten Badeparks zur Verfügung stellen.
Der Abriss hat begonnen, wie gehts weiter?
Nun ist der Abriss des Badeparks voll im Gange. Einen Plan, was danach mit dem Gelände passiert, gebe es laut Thomas Holzapfel aus dem technischen Bauamt der Wiesseer Gemeinde noch nicht. Bis klar ist, wo der neue Badepark gebaut wird, bleibe das Gelände laut Holzapfel erstmal leer und werde, so Kühn, auch ordentlich hergerichtet, dass es nicht “wie eine Brache ausschaut”. Bis Ende November soll das alte Schwimmbad dann komplett abgerissen sein.
Natürlich kostet der Abriss auch etwas. Zwei Millionen seien laut Kühn aktuell dafür im Haushalt der Gemeinde eingeplant. “Wie viel es am Ende kostet, werden wir dann sehen, wenn die Abbruchmaßnahmen vonstattengegangen sind”, bemerkt Kühn dabei und betont nochmals, dass das Gelände gerne für den neuen Badepark genutzt werden könne.
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