Wiesseer Bauamtsleiter verabschiedet sich

Es war seine letzte Gemeinderatssitzung. Nach 16 Jahren im Bauamt geht Helmut Köckeis in Rente. Er könnte ein Buch schreiben, was er in dieser Funktion erlebte. Angefangen von Bauträgern, die gleich ihre Anwälte mitbrachten, bis hin zu Auseinandersetzungen im Gemeinderat. Der aber zollte ihm zum Abschied Respekt.

Bürgermeister Peter Höß (r.) verabschiedete Helmut Köckeis als Bauamtsleiter / Bild: Klaus Wiendl

Es waren am Donnerstagabend für Helmut Köckeis noch dicke Bretter zu bohren. In seiner letzten Sitzung als Bauamtsleiter musste er nicht nur die Planungen für Betreutes Wohnen auf dem ehemaligen Edelweiß-Hotel-Gelände verteidigen, sondern auch das künftige Vorgehen bei Erschließungsbeiträgen für Anwohner als Beschlussvorlage ausarbeiten (Berichte über beide Tagesordnungspunkte folgen). Anschließend bedankte sich Bürgermeister Peter Höß im Namen der Gemeinde und des Gemeinderats:

Das war super, was Du für das Ortsbild der Gemeinde gemacht hast. Wir sind froh, dass wir Dich gehabt haben, denn Du hast Deine Spuren in Wiessee hinterlassen.

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Köckeis werde aber weiterhin gefragt sein, bis sein Nachfolger eingearbeitet ist. „Damit die Übergangszeit ordentlich organisiert werden kann“. Beifall des Gemeinderats.

Köckeis, sichtlich gerührt, versuchte es mit einem Spruch: „So viel Lob, ich bin schwach genug, es auch zu glauben“. Wie „schnell die Zeit vergeht“ machte Köckeis daran fest, dass er 2003 die Position als Leiter des Bauamts antrat. Denn damals schon sei er mit den Planungen der neuen Spielbank befasst gewesen. An manchen Projekten würde man eben jahrelang arbeiten. Wie kurz nach seinem Amtsantritt mit Planungen an der Seepromenade der Hotelkette Travel Charme. Sie wollte als modernen Wurf eine massive Rotunde aus Glas dort entstehen lassen. 2008 wurde das Projekt abgeschmettert.

Dauerbrenner für Köckeis: die Planungen an der Seepromenade

Elf Jahre später will nun der neue Investor Thomas Strüngmann am 8. August den letzten Stand seines Projekts vorstellen. Die Ironie sei, so Köckeis, dass nun nach vielen Jahren „die Dinge doch in Bewegung kommen“. Es „freue“ ihn, dass er mit den Ortssatzungen „seinen Teil dazu beitragen konnte“. Die Zeit „zu gehen, kommt schneller, als ich mir das vorgestellt habe“. Plötzlich sei der „Tag X“ da. Wie er werden wohl im nächsten Jahr auch einige aus dem Gemeinderat „die erlauchte Runde verlassen“. Er sei sich sicher, dass man sich noch öfter über den Weg laufen werde, sagte der im Tal lebende Köckeis zum Abschied.

Sein Nachfolger wird zum Jahreswechsel Anton Bammer. Der 51-Jährige ist seit fast 20 Jahren Leiter des Bauamts der Gemeinde Lenggries. „Bad Wiessee ist eine interessante Seegemeinde und für mich von der Entfernung her noch gut zu fahren“, wird Bammer in einem Medienbericht zitiert. Er wird die Früchte ernten, die Köckeis in jahrelanger Kleinarbeit auf den Weg gebracht hat. Zuletzt das neue Badehaus bis hin zu Planungen auf dem Jodbadgelände, sollte es dort nach dem derzeitigen Baustopp durch SME jemals weitergehen.

Bammer wird dann auch in das neue Bürogebäude als Anbau am Rathaus beziehen können, das maßgeblich von Köckeis angeschoben wurde. Er hatte immer wieder auf die untragbaren Zustände für die Bauamtsmitarbeiter im Dachgeschoß des Rathauses hingewiesen. Schlussendlich mit Erfolg.

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