Wiesseer CSU stemmt sich gegen Höß

Wenn es bei der morgigen Gemeinderatssitzung zum umstrittenen Badehaus zu „einer deutlichen Mehrheit kommt“, wie der Bürgermeister schon vor einer Woche verkündete, könnte es auch daran liegen, dass zwei Gegner aus der CSU nicht teilnehmen können. Deshalb stellt die CSU ihre Position heute noch einmal dar.

In der morgigen Klausurtagung soll über das Badehaus eine Entscheidung fallen.

Morgen trifft sich der Gemeinderat zunächst zu einer internen Klausur, bevor er dann in einer öffentlichen Sondersitzung eine Grundsatzentscheidung über das kleine und edle Badehaus trifft. Wie mehrfach berichtet, will die CSU das Millionenprojekt stoppen und verweist auf die Interimslösung für das Jodbad im Badehaus.

Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) dagegen ist sich sicher, dass es morgen zu einer „deutlichen Mehrheit“ für das Badehaus kommt, da er dann auch den dringend benötigten Förderbescheid der Regierung vorlegen wolle. Höß dürfte morgen leichteres Spiel haben, denn zwei seiner hartnäckigsten Kritiker sind nicht zugegen, Kurt und Florian Sareiter.

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Beide hätten ihre Unabkömmlichkeit, privat wie beruflich, schon kurz nach der letzten Sitzung am 21. März dem Bürgermeister mitgeteilt. Doch dieser beharrte auf den morgigen Termin, ist aus Kreisen der CSU zu hören. Deshalb versucht sie nochmals in einer Pressemitteilung die Dinge zurechtzurücken.

2003 war die CSU gegen Schließung des Jodbades

Die Wiesseer CSU sei in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer für den Erhalt des Jod-Schwefelbades gewesen. Ohne sie wäre das Traditionsbad spätestens 2003 geschlossen worden, weil „damals Gemeinderat Peter Höß mit seinen Kollegen vom Wiesseer Block das Jodbad zusperren wollten“. Dies sei mit nur 7:6 Stimmen denkbar knapp verhindert worden.

Damit werde deutlich, „wie umstritten schon immer die Entscheidungen rund um die Badeeinrichtung waren“, so die CSU Fraktion. Diese sei es auch gewesen, die 2015 „den entscheidenden Impuls“ zum Neubau „Marke Eigenbau“ gegeben habe. Bis zur ersten Vorstellung der realen Kostenberechnung sei man auch „hinter den Planungen des Badehauses gestanden“.

Doch die Steigerung der Gesamtkosten auf ca. 8,75 Millionen Euro sei der Grund gewesen, „die Planung erstmals abzulehnen“. Es seien dann „diverse bauliche und konzeptionelle Änderungen“ erfolgt, die die CSU bestärkt hätten, die „jetzige Planung zu negieren“.

„Badehaus muss auch für 4 Millionen möglich sein“

Mit der geglückten Interimslösung im Bade Park „reifte in den Reihen der CSU der Gedanke, dies als Chance zu sehen, die bestehende Planung nochmals in Ruhe zu überdenken“, denn es gebe keinen Zeitdruck. Da nach Meinung der CSU „die gesamte derzeitige Planung“ für das Badehaus auf den Prüfstand gehöre. Denn man glaube, „dass ein Neubau für 16 Wannenbäder mit den notwendigen Räumen für bis zu vier Millionen Euro möglich sein muss“.

Da dies auch irgendwie finanziert werde müsse, verweist die CSU auf das jährliche Defizit von 500.000 Euro. „Im besten Fall“ könnte man dies auf 150.000 Euro senken, wenn eine Verdreifachung der aktuellen Anwendungszahlen gelinge. Da auch der Bade Park ein Zuschussbetrieb mit jährlich einer Million sei, müsse eine Gesamtplanung mit Jodbad geprüft werden, da eine Sanierung des Bade Parks ohnehin „dringend notwendig ist“, mahnt die CSU.

Grundsätzlich wollen die Christsozialen die Anwendungskonzeption hinterfragt wissen. „Sind die geplanten Wannenbäder der zurückliegenden fast 100 Jahre wirklich noch zeitgemäß? Ist heute nicht vielmehr Medical-Wellness gefragt?

Wären hier nicht ergänzend etwa Badegrotten, Innen- und Außenwhirlpools oder auch Aromaduschen und Heubäder denkbar? Das neue Badehaus „soll kein Strohfeuer auslösen“, sondern für den „Zulauf entsprechender Kientel“ sorgen. Daher hätten es die Bürger „verdient“, dass sich weiter für die bestmögliche Lösung Zeit genommen werde, die man aufgrund der Interimslösung habe.

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