Er war kein Unbekannter in Bad Wiessee. Nachts schlich er durch die Gärten, klaute Äpfel von den Bäumen und marschierte stolz am Westufer entlang. Der Hirsch von Bad Wiessee war ein gern gesehener Gast. Jedenfalls bei manchen. Seit Sonntag ist er weg. Und viele Anwohner fragen sich – was ist da los?
Erzählungen zufolge soll er am Sonntagmittag abgeholt worden sein, das berichtet eine Anwohnerin. Sie habe beobachtet, dass er mit einer Narkose betäubt und dann mit einem Anhänger weggebracht wurde.
Dem Hirsch geht’s guad
Das bestätigt auch der zuständige Jäger Ludwig Teller. „Der wurde in sei Gatter zruckbracht“, sagt er. Der Hirsch sei kein Wildtier gewesen. Er sei vor längerer Zeit ausgebüxt. Es habe auch immer wieder Ärger in den Gärten von Anwohnern gegeben. Auch die Straße sei ein Grund gewesen.
Der Hirsch ist “Eigentum eines privaten Besitzers”, bestätigt auch die Pressesprecherin des Landratsamts Sophie Stadler. Er sei an seinem Geweih eindeutig zuordenbar. “Der Hirsch wurde mit einem Blasrohr betäubt und in sein Gehege zurückgebracht”, sagt sie weiter. Ausgegangen sei die Rückholaktion vom Eigentümer. Das Landratsamt – die Jagdbehörde und das Veterinäramt – waren jedoch informiert.
Damit müssen die Wiesseer jetzt wohl auf ihren Hirschen verzichten. Teller kann den Fans aber jedenfalls die Sorgen nehmen. „Dem geht’s guad. Der hod da a paar nette Damen.“
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