Wiessees Ortsmitte ziert weiter ein Bauloch

Der Unmut in der Gemeinde über die Baugrube am Wiesseer Lindenplatz wächst. Eigentlich sollte hier schon ein Wohn- und Geschäftshaus fast bezugsfertig stehen. Nun gibt es weitere Verzögerungen für das „Lake Life“, wie dessen Bauträger mitteilt.

Der Baubeginn auf dem Grundstück des ehemaligen Haus Ursulas am Lindenplatz verzögert sich weiterhin. / Quelle: Nina Häußinger

Dass Bad Wiessee einen schwierigen Untergrund hat, ist bekannt. Der Seeton verzögert etliche Bauvorhaben, ob Strüngmanns Hotelprojekt an der Seepromenade oder auf dem ehemaligen Jodbadgelände das Aktivitätshotel samt Medizin-Zentrum der Schweizer Investoren von SME.

Der Unterschied aber ist, dass deren Projekte entweder noch keine Baugrube kennzeichnet oder diese fernab der Ortsmitte entsteht. Doch am Lindenplatz kreuzen sich alle Wege von Einheimischen wie Touristen. Er ist das Aushängeschild des Ortes. Damit er attraktiver wird, wurde viel Zeit und Geld auf die Neugestaltung der Grünfläche verwendet.

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Erneute Probebohrungen

Doch daneben, auf dem Grundstück des einstigen Hauses Ursula, ist der Anblick alles andere als erfreulich. Seit Monaten schon klafft dort eine oftmals mit Grundwasser gefüllte Baugrube. Sie vermittelt nicht den Eindruck, dass hier mit Hochdruck an einer Verbesserung der Situation gearbeitet wird. Das Richtfest sollte eigentlich schon im Dezember vergangenen Jahres gefeiert werden, doch ständig habe nachjustiert werden müssen, wie Marco Wendler von der WM-Eigenheimbau GmbH aus Ismaning mehrmals vorgab.

Waren es zuletzt Terminfindungsprobleme mit der Rohbaufirma, so ist es jetzt eine „weitere notwendige Probebohrung“. Ohne sie können „die statischen Berechnungen der letzten Spundwände nicht fertiggestellt werden“, erklärt Wendler auf Nachfrage. „Erst wenn die Bohrung durchgeführt wurde und deren Ergebnis feststeht, kann die Statik fertiggestellt, die Spundung ausgeführt und der normale Baubetrieb fortgesetzt werden“.

Das „Lake Life“ soll sechs Gewerbeeinheiten und 22 Wohnungen erhalten, zum Preis zwischen 300.000 und 1,1 Millionen Euro. Die Wohnfläche beträgt insgesamt 1.400 Quadratmeter, für Geschäfte und Gewerbe sollen 600 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Stellplätze werden in einer Tiefgarage geschaffen. Im März vergangenen Jahres, beim Abriss des Hauses Ursula, war Wendler als Bauherr noch optimistisch: „Voraussichtlich im Herbst 2019 sollen die Wohnungen und Geschäftsräume bezugsfertig sein“. Doch die Realität sieht anders aus.

 

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