So wird das Wetter am Tegernsee:
Wintereinbruch im September: Schneefallgrenze sinkt

Wie angekündigt, hat sich polare Kaltluft über dem Tegernseer Tal breitgemacht. Seit gestern liegt auf den Gipfeln des Mangfallgebirges der erste Schnee.

Kommt der Winter dieses Jahr schon im September? / Foto: Peter Posztos

“Über Norditalien hat sich ein Tiefdruckgebiet entwickelt, das feuchtwarme Meeresluft auf die kalte Polarluft bei uns aufgleiten lässt und dabei ein riesiges Niederschlagsgebiet schafft, das von den Alpen bis zum Riesengebirge reicht”, beginnt der Schaftlacher Wetterfrosch, Hans Wildermuth. Weiter erklärt er: “Die Kaltluft hält sich dabei wacker und wird erst Anfang der nächsten Woche von Osten her abgeräumt.”

Heute, am Freitag, soll es weiter regnen, auf den Bergen fällt laut Wildermuth Schnee. Er sagt: “Inzwischen ist der Regen bis zum Spitzingsee herab in Schnee übergegangen, an der Unteren Firstalm hat sich eine geschlossene Schneedecke gebildet.” In der Nacht lege der Niederschlag daraufhin noch zu, und man braucht sich laut dem Wetterfrosch nicht wundern, wenn die Schneefallgrenze bis in die Täler oder gar ins Vorland herabgedrückt wird. Wildermuth bemerkt außerdem:

Der Samstag wird sehr regnerisch und für die Jahreszeit viel zu kalt, wobei es weiterhin bis ganz herab schneien kann. Selbst im Tegernseer Tal kann sich eine Schneedecke ausbilden, auch wenn der Erdboden in zehn Zentimeter Tiefe noch um 13 Grad aufweist.

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Auf jeden Fall könne es zu Schneebruch bei den noch belaubten Bäumen kommen. Bei Dauerregen steigt die Tagestemperatur nicht über fünf Grad an, “sollte es schneien, bleibt sie gar bei knapp über null Grad hängen, auf den Bergen bei knapp unter null Grad, also nicht wesentlich kälter”, so der Schafltacher. Das wäre laut dem Wetterfrosch schon ein extremes Szenario für Mitte September. Der Regen und Schneefall lässt erst in der zweiten Nachthälfte auf Sonntag nach und hört gegen Sonntagmorgen auf. Am Sonntag gebe es daraufhin eine Niederschlagspause, passend für den Tegernseelauf. Es bleibt laut Wildermuth bei viel Bewölkung, kurz kann mal die Sonne durchscheinen, aber es wird wohl tagsüber bei höchstens acht Grad trocken bleiben.

Weiter erklärt der Schaftlacher: “Inzwischen ist auf den Bergen und allgemein in den Alpen eine erkleckliche Menge an Schnee gefallen. Auf den Gipfeln des Mangfallgebirges werden bis 50 Zentimeter Schnee liegen, im Karwendel bis fast einen Meter.” Weil ein Großteil des Niederschlages als Schnee fällt, wird die allgemein bestehende Hochwassergefahr vorerst etwas gemildert.

Warmluft gewinnt die Oberhand

In der neuen Woche kommt aus Osten neuer Niederschlag auf. Wildermuth führt aus: “Die Warmluft drängt die Polarluft nach Westen zurück, wobei die Schneefallgrenze langsam ansteigt. Schon in der Nacht auf Montag setzt aus Osten neuer Regen ein, der bis in den Vormittag hinein anhält.” Auf den Bergen falle zunächst weiter Schnee, der später in Regen übergeht.

Ein weiterer Regenbatzen zieht laut Wildermuth in der Nacht auf Dienstag durch: “Mit ihm setzt sich noch wärmere Luft aus Osten endgültig durch, die Frostgrenze steigt bis 3.000 Meter Höhe. Damit schmilzt auch der Schnee auf den höchsten Bergen und führt mit dem Regen zusammen zu einem weiteren Hochwassermaximum.” Allerdings stehe dieses Szenario noch auf wackeligen Beinen bezüglich der Regenmenge. “Nach den aktuellen Berechnungen kann ab heute, Freitag, bis Dienstag über 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen. Sicher ist jedenfalls, dass die Warmluft schlussendlich die Oberhand gewinnt”, so der Schaftlacher Wetterfrosch. Er bemerkt zudem:

Die Erwärmung macht sich am Dienstag mit bis zu 15 Grad Tageshöchsttemperatur bemerkbar, obwohl noch viele Wolken unterwegs sind. Es sollte aber, zumindest im Laufe des Vormittags trocken werden und auch bleiben.

Am Mittwoch soll schließlich eine ruhigere Witterungsphase beginnen; mit weiterhin Ostwind, zunehmend Nebel und Hochnebel. “Wobei die zuströmende Warmluft sich eher auf den Bergen bemerkbar macht”, sagt Wildermuth. Sollte der Nebel im Tegernseer Tal tagsüber weichen, kann die Temperatur bis nahe 20 Grad ansteigen, im Nebel bleibt sie deutlich darunter. “Das wird wohl bis ins Wochenende so bleiben. Auf den Bergen kann man dann bei viel Sonnenschein und milder Luft durch nassen Sulzschnee stapfen”, bemerkt der Schaftlacher abschließend.

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