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Dein Winter. Dein Sport. Unter diesem Motto treffen sich heute und morgen etliche Skistars, Wissenschaftler und Unternehmer im Rottacher Seeforum. Gestern Abend gab es bereits ein „Vorglühen“ auf Gut Kaltenbrunn. Ski-Rennfahrer Gerd Schönfelder erzählte von seinem Schicksalsschlag mit 19, und wie der Sport für ihn zum Rettungsanker wurde.
„Ich konnte auf einmal gar nichts mehr. Nicht essen, nicht trinken.“ Gerd Schönfelder, erfolgreichster Athlet in der Geschichte der Winter-Paralympics und direkt aus Sölden angereist, erzählte den etwa 80 geladenen Gästen gestern Abend auf Gut Kaltenbrunn, wie er durch einen Unfall seinen rechten Arm verlor. Und wie ihn der Sport aus dieser extremen Situation rettete.
Zusammen mit Ex-Skilangläufer Peter Schlickenrieder und Ex-Biathlet Michael Greist ist er Pate der Initiative „Dein Winter. Dein Sport.”
Elite des Wintersports trifft sich
Die ehemalige Skilangläuferin Verena Bentele ist ebenso dabei wie Christian Neureuther, Rosi Mittermaier, Markus Wasmeier oder Martina Ertl-Renz. Wissenschaftler, Unternehmer und Experten aus den Bereichen Tourismus, Wintersport, Politik und Medien werden sich mit der Zukunft des Wintersports auseinandersetzen.
Initiatoren der Veranstaltung sind der Deutsche Skiverband (DSV), der Deutsche Skilehrerverband (DSLV) und der Snowboard Verband Deutschland (SVD). Der Klimawandel wird Kernthema bei dem zweitägigen Kongress sein. „Wir müssen was ändern und zwar schleunigst“, sagt der ehemalige Skilangläufer Peter Schlickenrieder beim gestrigen bayerischen Abend auf Gut Kaltenbrunn. Angst, dass es in Zeiten des Klimawandels irgendwann keinen Schnee mehr geben könnte, hat er nicht:
Ich bin mir sicher, dass es immer Schnee geben wird.
Wichtig sei in seinen Augen vielmehr die Überlegung, wie man „die Mobilität bündeln“ könne. Der Wintersport müsse nachhaltig gestaltet werden – und dafür sei es notwendig, alle Akteure an einen Tisch zu bringen, so Schlickenrieder. Immerhin durfte Veranstalter Thomas Ammer von der TOC Agentur für Kommunikation – selbst leidenschaftlicher Wintersportler – 80 von ihnen in gemütlicher Runde zum zweiten Kongress-Auftakt begrüßen.
Er freue sich wahnsinnig, so Ammer, an einem der „schönsten Plätze“ am Tegernsee sein zu dürfen. Dabei galt sein Dank unter anderem Gastgeberin Clarissa Käfer. Bei einem 3-Gang-Menü kam man ins Gespräch, und hier und da wurde darüber diskutiert, wie man Menschen für den Wintersport in der Region begeistern kann.
„45 Grad – jetzt laufen da Pinguine rum“
Was trotz Erderwärmung und Widerständen alles möglich ist, versuchte der Manager der Schörghuber-Gruppe und Präsident des Tourismusvereins Oberbayern, Robert Salzl, in seiner Rede deutlich zu machen:
Wir wollen in dieser Region für den Wintertourismus etwas Positives machen, sodass wir alle glücklich sind.
Gerade wegen der Erderwärmung brauche man Investoren, so Salzl. Allein das Beschneiungsthema betreffe alle Skigebiete. In Sudelfeld und am Spitzingsee habe man zwar viele Kämpfe austragen müssen, so Salzl, aber es sei wichtig, „mit der Zeit“ zu gehen.
Das machte er an einem Beispiel der Araber deutlich. Sie hätten das Skifahren bei 45 Grad Celsius auf einer Strecke von 400 Metern möglich gemacht. „Sie wollten eben ständig etwas verbessern. Und jetzt laufen da Pinguine rum.“
Von den Medien wünsche er sich deshalb eine „positive Berichterstattung“. „Hochgepuschte“ Widerstände würden dem Tal nichts bringen. Aus diesem Grund unterstütze er gerne die Initiative „Dein Winter. Dein Sport.“ Damals wie heute sehe sich die „Alpenregion Tegernsee Schliersee“ (ATS) als „Nabel des Wintersports“, so Vorstand Harald Gmeiner, deshalb stehe auch er als Gastgeber gerne zur Verfügung.
Begeisterung für den Wintersport gemeinsam vermitteln
Die nächsten zwei Tage wolle man wieder „Präsenz und Emotionalität“ in den Wintersport bringen und über dessen nachhaltige Gestaltung diskutieren. Schließlich habe man hier in der Region vier Skigebiete, die längste Rodelbahn Deutschlands am Wallberg und viele Möglichkeiten zum Schneeschuhwandern, Langlaufen oder Winterwandern.
Auch wenn es Winter gebe, in denen es mit dem Schnee schwierig sei, solle der Kongress demonstrieren, dass man hinter dem Wintersport stehe, so Gmeiner. „Im schlimmsten Fall switchen wir auf Sommertourismus um. Bei uns ist es auch ohne Schnee schee.“
Hier noch ein paar Eindrücke vom gestrigen Abend (Fotos: N.Kleim):
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