Fukushima Super-GAU ist 12 Jahre her
Umweltverbände fordern: Atomkraft endlich abschalten!

Drei Atomkraftwerke sind in Deutschland noch in Betrieb. Am Wochenende fand eine Mahnwache zum Atomausstieg statt. Das fordern die Demonstranten von der Politik.

Rund 20 Personen hielten am Samstag eine Mahnwache zum 12. Jubiläum des Fukushima Super-GAUs ab. / Quelle: Manfred Burger

Der Atomausstieg am 15. April muss passieren – alles andere sei unverantwortlich. Das betonte der Vorsitzende des Bund Naturschutz (BN), Richard Mergner, am vergangenen Samstag, den 11. März. An diesem Tag jährt sich die Reaktorkatastrophe von Fukushima – mittlerweile bereits zum zwölften Mal. Der BN nahm diesen tragischen Jahrestag zum Anlass, gemeinsam mit Greenpeace eine Mahnwache in Miesbach abzuhalten. Der Weiterbetrieb der drei aktiven Atomkraftwerke in Deutschland ist laut den Umweltverbänden mit einem hohen Risiko verbunden. Aus der Kreisgruppe Miesbach des BN heißt es:

Isar 2 und die beiden anderen AKW sind außerdem seit 13 Jahren nicht mehr umfänglich sicherheitstechnisch überprüft worden.

Zur Einordnung: Atomkraftwerke müssen mindestens alle zehn Jahre einer periodischen Sicherheitsprüfung (PSÜ) unterzogen werden. In Isar 2 fand die letzte Prüfung 2009 statt, die nächste wäre 2019 angestanden. Weshalb kam es nicht dazu? Laut Informationen des BN sei dieser Termin nur ausgefallen, weil das AKW Ende 2022 verbindlich vom Netz gehen sollte. Durch die Änderung des Atomgesetzes blieben die Kraftwerke jedoch in Betrieb.

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Sichere Energieversorgung auch ohne AKWs möglich

Rund 20 Interessierte kamen am Samstag auf die Mahnwache. Manfred Burger, Vorsitzender der BUND Naturschutz Kreisgruppe Miesbach betont: “Wir vor Ort sind bereit, unseren Teil für die Energiewende zu leisten.” Jetzt müsse die Politik endlich mit Ablenklungen aufhören und eine dezentrale Energiewende ernst nehmen. Burger argumentiert: “Was aber im Verlängerungsgetöse der Staatsregierung völlig untergeht, ist die Notwendigkeit, auch Energie einzusparen. Wir erwarten endlich ein stringentes Konzept, wie Kommunen und Verbraucher beim Energiesparen unterstützt werden.”

Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde müssen wir auch nicht erzeugen! Manfred Burger, BN Kreisgruppe Miesbach

Eine sichere Energieversorgung ist auch ohne Atomkraft möglich, ist sich Stefan Krug, Leiter des Greenpeace Landesbüro Bayern, sicher. “Wir fordern: Weg mit 10H und endlich ein klares Bekenntnis zu Windkraft und einem 100 Prozent erneuerbarem Bayern”, betont Krug abschließend.

Ursprünglicher Artikel vom 10. März mit der Überschrift: „Wir wollen nicht, dass sie noch länger laufen“

Drei Atomkraftwerke sind in Deutschland aktuell in Betrieb. Isar 2, Emsland und Neckarwestheim 2. Isar 2 liegt dabei nur etwa 1,5 Stunden Autofahrt vom Tegernsee entfernt. Eigentlich sollten sie Ende des vergangenen Jahres abgeschaltet werden. Doch am 11. November 2022 beschloss der Bundestag eine Änderung des Atomgesetzes.

Aufgrund des Kriegs in der Ukraine und der damit verbundenen Energiekrise beschloss der Bundestag, die Laufzeiten der letzten drei Atomkraftwerke zu verlängern. Die neue Deadline: der 15. April 2023. Davor jährt sich am 11. März die tragische Nuklearkatastrophe von Fukushima zum zwölften Mal.

Die Kreisgruppe Miesbach des Bund Naturschutz ruft deshalb diesen Samstag von 11 bis 11.30 Uhr zu einer Mahnwache rund um den Märchenbrunnen in Miesbach auf. Manfred Burger, Vorsitzender der Kreisgruppe, betont: „Damit wollen wir darauf hinweisen, dass der Betrieb von Atomkraftwerken gefährlich ist, und fordern die Beibehaltung des Ausstiegsdatums der letzten deutschen Atomkraftwerke am 15. April 2023.“ 

Laut Burger habe man bereits 2011, wenige Wochen nach der Katastrophe in Fukushima, eine Mahnwache in Miesbach abgehalten. Schon seit Tschernobyl sei die Kreisgruppe für den Ausstieg aus der Atomenergie, so Burger. Fukushima habe diese Haltung noch verstärkt. Er sagt: „Der Verein war nicht glücklich über die Verlängerung der Laufzeit“ und betont:

Wir wollen nicht, dass sie noch länger laufen. Manfred Burger, Vorsitzender der Kreisgruppe Miesbach des Bund Naturschutz e.V.

Zusätzlich sei Atomkraft einfach nicht sicher. Gerade bei Katastrophen sind es bei Atomkraftwerken gleich „große Katastrophen“, wie Burger bemerkt. Gleichzeitig blockieren AKWs laut Burger den Umstieg auf erneuerbare Energien. Sein Appell für morgen: Die Politik soll bei ihrer Entscheidung von 2011 bleiben und nicht versuchen, den Betrieb nochmal zu verlängern.

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