Kurz vor Weihnachten 2014 machte sich die Gemeinde Bad Wiessee ein verfrühtes “Weihnachtsgeschenk” und erwarb das Haus Rheinland in der Ortsmitte. 1,15 Millionen Euro legte man dafür hin.
Der ehemalige Bürgermeister, Peter Höß, hatte damals bereits große Pläne für das Gebäude. “Für die Wiesseer Geschäftswelt wäre es wahnsinnig wichtig, einen Drogeriemarkt zu haben”, erklärte er 2014 bei der Kaufankündigung. Die Realität sah jedoch etwas anders aus.
Bewohner weichen Schimmel aus
Ein halbes Jahr nach dem Kauf zeigte der Landkreis Interesse und mietete das Gebäude. Nach umfangreichen Umbauarbeiten wurde das ehemalige Hotel an der Hauptstraße zur Unterkunft für minderjährige Flüchtlinge umfunktioniert.
Im August 2019 stieß man jedoch auf enormen Schimmelbefall. Zwei Zimmer wurden unbewohnbar, die Bewohner mussten ausweichen. Auch kam es zu Wasserrohrbrüchen, der Grundwasserspiegel verabschiedete sich ebenfalls nach unten, weshalb die Holzpfähle, auf denen das ehemalige Hotel steht, teils freilagen. Im nassen Holz keimte der Schimmel.
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Nach einer längerfristigen Lösung suchte man jedoch nicht. Ende 2019 lief nämlich der Vertrag mit dem Freistaat Bayern aus und die Flüchtlinge wurden neu untergebracht. Das Haus an der Hauptstraße stand wieder leer.
Was passiert mit dem Grundstück?
Die Gemeinde hatte ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis war eindeutig. Das Haus Rheinland ist reif für die Abrissbirne, eine Sanierung lohnt sich nicht. Doch wann wird das Haus nun abgrissen? Thomas Holzapfel vom Wiesseer Bauamt hat Neuigkeiten. Es kann sich nur mehr um Wochen handeln. Holzapfel verspricht:
Der Auftrag wurde erteilt. Es wird mit Sicherheit in den nächsten Wochen abgerissen.
Man müsse nur noch “strommäßig etwas machen”. Was daraufhin auf dem Grundstück entstehen soll, kann Holzapfel noch nicht sagen. “Das muss der neue Gemeinderat entscheiden”, erklärt er.
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