Woher kommen die Infektionen?

Im Landkreis Miesbach ist die Inzidenz im deutschlandweiten Vergleich sehr hoch. In den benachbarten Landkreisen liegen die Werte sogar noch höher. Gibt es für die Infektionen schon Erklärungen?

Im Landkreis Miesbach ist die Inzidenz aktuell im deutschlandweiten Vergleich sehr hoch.

Zahlreiche kleinere Infektionscluster, also Ballungen, sorgen im Landkreis Miesbach für hohe Inzidenzen. Deutschlandweit liegen wir derzeit mit einer Inzidenz von 160 auf sechster Stelle. Noch höhere Inzidenzen haben die benachbarten Landkreise Rosenheim, Traunstein und Berchtesgaden, die alle zu den Top 5 deutschlandweit zählen. Dass Infektionen über Landkreisgrenzen verschleppt werden, sei nicht unwahrscheinlich, erklärte das Landratsamt Miesbach gestern.

Wie kommt die hohe Inzidenz zustande?

Ein größere Ballung ist im südlichen Tegernseer Tal bei einem privaten Treffen entstanden. Das Landratsamt (LRA) erklärt:

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Dieses Cluster umfasste insgesamt 18 Personen über mehrere Wochen, jedoch ist es dem Contact-Tracing-Team gelungen, die Infektionskette zu unterbrechen, sodass dieses Cluster schon seit etwa sieben bis zehn Tagen nicht mehr in die Zahl der Neuinfektionen fällt.

Ein weiteres Cluster, das auf die Pflegeeinrichtung Schwaighof zurückzuführen war, sei mittlerweile ebenfalls durchbrochen. „Hier gab es über gut drei Wochen insgesamt 19 Infektionen, aber auch diese zählen schon länger nicht mehr in die Zahl der Neuinfektionen“, so das LRA. Einzelne Infektionen, auch an Schulen im Tegernseer Tal, führen aktuell zu Folgeinfektionen unter anderem bei Geschwistern. Derzeit sind zwölf positiv getestete Schüler in Quarantäne sowie etwa 90 Kontaktpersonen rund um diese Schüler. Darüber hinaus gibt es derzeit keine größeren Cluster im Tegernseer Tal.

„Dass angesichts des diffusen Infektionsgeschehens im gesamten Landkreis auch einzelne Feuerwehrmänner betroffen sein können, ist nicht auszuschließen und wäre angesichts der hohen Zahl von 2.000 Feuerwehrlern, die es im Landkreis gibt, auch nicht verwunderlich“, fügt das LRA abschließend hinzu, ob es sich hier um Feuerwehrkräfte aus Rottach-Egern handelt, blieb unklar. Veränderungen in den Abläufen der Feuerwehren auf Grund von Infektionen sind nicht bekannt. „Es gibt umfangreiche Regeln des Landesfeuerwehrverbandes zum Umgang mit der Pandemie, die über den Kreisbrandrat regelmäßig an die Kommandanten verteilt werden“.

Generell kann und will auch derzeit kein Verantwortlicher die hohe Infektionszahl in unserem Landkreis klarer erklären. Fakt ist, dass Bayern mindestens drei Prozentpunkte hinter dem Bundesdurchschnitt der Impfungen liegt. Bei einer Impfquote von 80 Prozent, so das Robert-Koch-Institut, kann sich das Virus nicht mehr effektiv verbreiten. Bayern liegt aktuell bei wenig über 61 Prozent von vollständig Geimpften.

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