Wohin mit den neuen Flüchtlingen?

Insgesamt 400 Asylbewerber soll der Landkreis Miesbach bis Ende des Jahres nach den Vorstellungen der Regierung von Oberbayern beherbergen. Alleine 62 Personen entfallen auf Holzkirchen. Doch das Containerdorf in der Erich-Kästner-Straße ist schon jetzt voll besetzt.

Das Holzkirchner Containerdorf ist voll besetzt. Nun müssen anderen Lösungen her.
Das Holzkirchner Containerdorf in der Erich-Kästner-Straße ist voll besetzt. Nun müssen anderen Lösungen her.

Seit Mitte September hat Holzkirchen Flüchtlinge in einem eigens dafür errichteten Containerdorf in der Erich-Kästner-Straße untergebracht. Die Zahl der Asylbewerber, die dort Zuflucht gefunden haben, ist seitdem stetig gestiegen. Von Anfangs 17 auf 34 bis Ende Oktober.

Dass es bei dieser Anzahl nicht bleiben wird, war den Verantwortlichen im Holzkirchner Rathaus schon damals bewusst. Das Containerdorf in der Erich-Kästner-Straße ist aber nur für 48 Asylbewerber ausgelegt. Und wie Karl Herbst vom Holzkirchner Bauamt erklärt, sei diese Grenze mittlerweile erreicht. Das Containerdorf ist voll besetzt.

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Ladehof doch eine Möglichkeit

Da Holzkirchen bis Ende des Jahres aber noch weitere Flüchtlinge aufzunehmen hat, wird derzeit fieberhaft nach Lösungen gesucht. Eine Wohnung, oder ein Haus im Gemeindebesitz stehen allerdings noch immer nicht zur Verfügung. Also zieht Holzkirchen eine eigentlich bereits verworfene Möglichkeiten wieder in Betracht.

So wurde ein mögliches Containerdorf am Ladehof eigentlich bereits ausgeschlossen. Zu hoch wären die Lärmschutzauflagen wegen des naheliegenden Bahnhofareals. Doch mangels wirklicher Alternativen wird diese Entscheidung nun wieder in Frage gestellt. „Wir prüfen, ob auch bei einem vorübergehenden Bau wie dem Containerdorf diese strengen Lärmschutzvorgaben anzulegen sind, oder ob hier eine Ausnahme möglich ist“, erklärt Karl Herbst weiter. Ansonsten müsste eine Lärmschutzwand errichtet werden. Die ist jedoch teuer.

Container auch im Außenbereich?

Derweil wird im Holzkirchner Rathaus auch über eine andere Variante diskutiert. Darüber, Container auf Gemeindegrundstücken am Ortsrand zu errichten. Die fallen rein baurechtlich jedoch in den Außenbereich, was eine Nutzung eigentlich unzulässig macht.

„Vielleicht können wir hier über eine kurzfristige Duldung und einen anschließenden Rückbau was machen“, hofft Herbst. Solange die Gemeinde also keine Wohnungen oder Häuser zur Verfügung hat, könnte man sich mit Containern im Außenbereich behelfen. So zumindest die Theorie.

In der Praxis wird jedoch auch das schwierig. „Es sind derzeit gar keine Container lieferbar“, betont Herbst. Sollten morgen neue Flüchtlinge in Holzkirchen ankommen, muss sich die Gemeinde demnach etwas einfallen lassen. Oder hoffen, dass die Nachbargemeinden in die Bresche springen und die für Holzkirchen bestimmten Asylbewerber aufnehmen.

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