Wohnungseinbruch: “Keine Konfrontation”

Wenn es am frühen Abend dunkel wird und die Nächte länger dauern, rückt das Thema “Wohnungseinbrüche” wieder mehr ins Bewusstsein. Laut Statistiken fühlt sich jedes dritte Einbruchsopfer unsicher in seinem eigenen Zuhause, jeder Fünfte zieht sogar um. Die Polizei klärt auf, wie man sich durch Sicherheitsmaßnahmen vorsorglich schützen kann.

Kriminalhauptkommisar Peter Köpp beim Infoabend in Holzkirchen
Kriminalhauptkommissar Peter Körner informiert über Sicherheitsmaßnahmen

Zu einer der wichtigsten Aufgabe der Polizeibeamten zählt die Aufklärungsarbeit der Bundesbürger. In diesem Rahmen informierten gestern Abend Robert Kopp, Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd und Peter Körner von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle darüber, wie sich die Anwohner besser vor Wohnungseinbrüchen schützen können.

Statistiken belegen: Information ist notwendig

Bayernweit ereigneten sich im vergangenen Jahr insgesamt 28.000 Einbrüche. Auch im südlichen Oberbayern stiegen die Einbruchszahlen 2014 im Vergleich zum Vorjahr um rund 35 Prozent an. Das Maximum an Einbrüchen wurde in Oberbayern erreicht, als die Polizei innerhalb einer Woche ganze 27 Straftaten verzeichnete. Vor allem bei Dämmerung neigen die Täter dazu, vermehrt in Häuser einzubrechen, wie Polizeipräsident Robert Kopp erklärt. Dabei wird oft unterschätzt, wie dreist und schnell dabei vorgegangen wird. Kopp erklärt:

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Ein durchschnittlicher Wohnungseinbruch dauert etwa zwei bis fünf Minuten. Oft dringen die Täter auch dann in die Häuser ein, wenn die Besitzer anwesend sind.

Zu den umfassenden Maßnahmen der Polizei gehört es aber nicht nur, die Bürger zu sensibilisieren, sondern auch während der Dämmerung vermehrte Straßenkontrollen durchzuführen. Zivile Einsatzgruppen seien verstärkt unterwegs, um auffällige PKWs “beispielsweise mit ausländischem Kennzeichen” zu kontrollieren, so Kopp. Weiterhin appelliert er an alle Bewohner, sich bei Verdacht sofort an die Polizei zu wenden. Dadurch könnten viele Einbrüche verhindert werden.

Aktuell von Wohnungseinbrüchen betroffen sind keine Villen oder schmucke Landhäuser, sondern Ein- und Mehrfamilienhäuser oder Reihenhäuser. Auch Anwesen an schnell befahrenen Straßen sind bei Einbrechern beliebt, da ein schneller Fluchtweg möglich ist.

Schutzmaßnahmen für sich und die vier Wände

Sollte man doch einmal ins Visier von Einbrechern geraten, mahnt Johann Schweiger, Leiter der Kripo Miesbach dazu, niemals auf Konfrontation zu gehen. “Wir raten generell davon ab, man weiß nie, wie der Täter reagiert. Vor allem wenn Kinder und Frauen im Haus sind, sollte man keinesfalls auf Konfrontation gehen.” Auch wenn erfahrungsgemäß die Meisten flüchten, gibt es dennoch genügend Einbrecher, die im Nachhinein wegen eines Tötungsdelikts angeklagt werden. Kopp erklärt, was besser ist:

Wenn man einen Verdacht schöpft, dann sofort die 110 rufen.

Als weiteren Tipp raten die Beamten zu kreativen Bargeld- oder Schmuckverstecke. Die Trefferquote für Schmuck ist in Nachttischen oder Wäscheschubladen enorm hoch, so Kriminalhauptkommissar Peter Körner. Allgemein finden sich persönliche Wertgegenstände in Schlafzimmern, auf die es die Einbrecher meist abgesehen haben.

Lichtscheue Täter und versteckte Kameras

Als eine sicherheitstechnische Anschaffung rät Körner zu einem speziellen Bewegungsmelder, der nicht auf Tiere, sondern lediglich auf Menschen reagiert. Durch spezielle Wärmekameras erkennen diese Geräte den Unterschied zwischen Mensch und Tier.

“Wichtig dabei ist, die Bewegungsmelder nicht nur vor der Haustüre anzubringen. Effektiver ist es, die Melder in abgelegenen Bereichen des Grundstücks anzubringen, wie im Garten oder Kellereingang.” Weil die meisten Täter Lichtquellen vermeiden, um möglichst unentdeckt zu bleiben, wäre das eine hilfreiche Maßnahme, Einbrüchen vorzubeugen.

Ferner gibt es Vorkehrungen für Türen oder Fenster, welche die Sicherheit erhöhen und einen Einbruch erschweren. Für Eingangstüren gibt es beispielsweise Mehrfachsicherungen, die aus zwei bis drei Schlössern bestehen. Außerdem helfen spezielle Schlosszylinder, Türsprechanlagen mit Kameras oder Querriegel an den Türinnenseiten, Einbrecher aufzuhalten.

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