Sparkassen Mitarbeiter wegen Unterschlagung vor Gericht

Ein Kassierer der Rottacher Kreissparkassen-Filiale soll bei Einzahlungen des Pfarrverbandes Geld unterschlagen haben. Nun musste sich der Gmunder vor dem Amtsgericht Miesbach wegen Untreue verantworten.

Ein Mitarbeiter der Sparkassen-Filiale in Rottach soll 800 Euro unterschlagen haben.

Anfang März vergangenen Jahres stellte der Kirchenvorstand des Pfarrverbands Tegernsee-Egern-Kreuth bei der Haushaltsplanung Unregelmäßigkeiten bei den Finanzen des Vorjahres fest. Sowohl die Einnahmen aus dem Klingelbeutel als auch aus dem Kerzenverkauf sollen deutlich gesunken sein.

Zunächst seien laut Verbundspfleger des Pfarrverbandes die internen Abläufe geprüft worden. Da es dabei kein klares Ergebnis, gab habe man Mitte April begonnen, die einzelnen Geldbeträge aus den Kirchen in Tegernsee und Rottach-Egern vor der Einzahlung bei der Rottacher Sparkassen-Filiale zu zählen.

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Dekan Walter Waldschütz erklärte nun vor dem Amtsgericht Miesbach im Zeugenstand:

Wir hatten zuvor eigentlich immer ein vertrauensvolles Verhältnis zur Kreissparkasse.

Das enthaltene Geld in mehreren verplombten Beuteln, in denen die Einnahmen aufbewahrt werden, wurde gezählt – Münzgeld mit der Zählmaschine der Kirche, Scheine per Hand. Anschließend habe man das Geld wieder in sogenannte Safebags verstaut und neu verplombt, bevor der Verbundspfleger und der Aushilfsmesner diese zur Sparkasse in Rottach-Egern brachten.

Der angeklagte Gmunder war zu diesem Zeitpunkt der zuständige Kassierer. Er habe das Geld damals zwar entgegengenommen, aber laut der Revisorin der Kreissparkasse entgegen der hausinternen Arbeitsanweisung nicht sofort gezählt. Das Zählen und die Buchung fanden erst am nächsten Tag statt – mit knapp 300 Euro Differenz.

Verhandlung wird kommende Woche fortgesetzt

Rund eine Woche später wiederholten die Verantwortlichen des Pfarrverbandes den Vorgang. Erneut fehlte etwas von dem Geld, diesmal sollen es sogar über 500 Euro gewesen sein. Laut Verbundspfleger haben die Beträge in den kleinen Beuteln gestimmt, bei den größeren gab es Abweichungen von rund 30 Prozent. Nachdem der Kassierer von seinem Arbeitgeber beurlaubt worden war, habe es keinerlei Auffälligkeiten mehr gegeben.

Der Gmunder Angeklagte wollte sich bei der Verhandlung vor dem Amtsgericht zu den Vorwürfen nicht äußern. Richter Walter Leitner, Staatsanwaltschaft und Verteidigung entschlossen daraufhin, die Hauptverhandlung zu unterbrechen. Beim Fortsetzungstermin kommende Woche sollen weitere Zeugen gehört werden. Unter anderem sind auch der Kirchenpfleger und der Verwaltungsleiter des Pfarrverbandes vorgeladen.

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