Ob denn Tagesordnungspunkte aus dem nicht-öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung der Allgemeinheit im Ratssaal zugänglich gemacht würden, fragte Florian Sareiter (CSU) Interims-Bürgermeister Robert Huber (SPD). Ein Punkt davon sei noch nicht spruchreif, beschied Huber, wenngleich er offenbar schon einmal in geheimer Sitzung behandelt wurde: ein Kunstmuseum in der Spielbank.
2005 für 28 Millionen erbaut, spült Bayerns modernste Spielbank in Bad Wiessee, etwa 18 Millionen Euro jährlich in den Staatshaushalt. Abzüglich aller Kosten blieben sechs Millionen Euro Überschuss. Das freut auch die Gemeinde: Sie profitiert über die Spielbankabgabe von den Einnahmen des Casinos.
Mäzen hat Spielbank im Auge
Künftig könnte es sogar noch etwas mehr werden, wenn man nicht nur Zocker anlocken kann, sondern auch Kunstinteressierte. Dies sehen zumindest Pläne vor, die dem Gemeinderat bekannt wurden, wie die Tegernseer Stimme erfuhr. Ein Beschluss sei noch nicht gefasst worden, heißt es. Bedingung für das Kunstmuseum sei, das ein „älterer wohlhabender Mäzen“ stiften will, dass die Gemeinde weder am Bau noch am Betrieb mit einem Cent beteiligt werde.
Noch sei allerdings vieles unausgereift, das Projekt müsste noch weiter ausgearbeitet werden. Mit diesen Vorschlägen würde sich dann der Gemeinderat befassen, ob er ein Kunstmuseum will oder nicht. Angeblich seien es Gemälde oder Bilder, die der Mäzen in diesem modernen Bau der Öffentlichkeit zugänglich machen will. Ob an einen Anbau oder die Umfunktionierung von bestehenden Räumen gedacht sei, war im Rathaus nicht zu erfahren.
Heute warten acht Roulette-, drei Black-Jack- und zwei Pokertische sowie 200 Automaten auf einer Gesamtfläche von 600 Quadratmetern auf die rund 150.000 spielfreudigen Gäste pro Jahr. Vielleicht gesellen sich demnächst auch kunstsinnige Menschen zu den Zockern.
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