Zu wenig Werbung, zu viel Baustelle

Hinter Baulärm tote Hose. Kulinarisch sollte Bad Wiessee mit einem Wochenmarkt aufgepäppelt werden. Im Juni 2015 erfolgreich mit mehr als einem halben Dutzend Händlern gestartet, schrumpfte er während der Bauphase am Lindenplatz auf wenige Stände zusammen. Kann sich der Markt von dem Einbruch erholen?

Langsam wird es eng auf dem Wiesseer Wochenmarkt.
Der Wiesseer Wochenmarkt – hier ein Bild aus besseren Tagen – soll im Frühjahr wieder durchstarten.

Seit Mitte Juni letzten Jahres bietet der Wiesseer Wochenmarkt auf dem Dourdan-Platz am alten Kuramt den Besuchern jeden Mittwoch regionale Waren. Außer ein paar Supermärkten hatte Bad Wiessee zu diesem Zeitpunkt weder einen Feinkostladen noch einen Metzger.

Anfangs schien die Sommerhitze die Besucher davon abzuhalten, über den Wochenmarkt zu schlendern. Wochenlang herrschte tote Hose, wo reges Treiben gewünscht war. Dann schien sich der Markt etabliert zu haben. Zwischen sechs und acht Ständen habe es zu den besten Zeiten vor etwa einem Jahr gegeben. Mit-Initiator Sebastian Waitz, selbst Wochenmarkthändler in Wiessee, sagt rückblickend:

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Es hat alles gut funktioniert. Da an dem Wochenmarktplatz auch Reisebusse halten, war es ein optimaler Standort – bis die Baustelle am Lindenplatz im Mai dieses Jahres kam.

Auf seine Anregung hin habe man den Wochenmarkt für die Zeit der Bauphase vorübergehend vor den Hofladen des Hotel Bellevue in Wiessee gezogen. Alle fünf Händler – ein Oliven-Feinkost-Händler, ein Münchner Gemüsehändler, der Feinkosthändler Moser aus Miesbach, eine Pastamanufaktur aus Bad Tölz und Hirschfleisch-Händler Franz Haslberger – seien mitgegangen. Doch inzwischen ist dort fast nur noch das Feinkostgeschäft Moser mit einem Stand vertreten.

Auch Wiessees Geschäftsleiter Michael Herrmann bestätigt, dass der Markt auf zwei bis drei Stände zusammengeschrumpft sei. Während der Bauphase habe man den Verkauf vorübergehend „ausgesetzt“, sagt er. Erst im Frühjahr wolle man wieder „richtig starten“, so Herrmann. Sebastian Waitz dagegen glaubt nicht so recht daran:

Mittlerweile haben sich die Händler nach Alternativen umgeschaut, da wird keiner mehr kommen.

Vielmehr ist er davon überzeugt, man müsse etwas Neues ins Leben rufen. Seiner Meinung nach ist der Wochenmarkt aus zwei Gründen „gescheitert“: Der eine Grund sei mangelnde Werbung, der andere die Baustelle.

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