Aufstocker”, in “Vermittlung” und wie das mit den Arbeitslosenzahlen zusammenhängt

Ende Oktober hatten wir gemeldet, dass am Tegernsee 304 Bürger arbeitslos gemeldet sind. Das sind 38 weniger als ein Jahr zuvor, was sich prinzipiell erstmal positiv anhört.

Aber wie viel ist diese Zahl wert, wenn man die demografische Entwicklung mit einbezieht? Und was ist mit dem Faktor “Bürger, die soziale Leistungen empfangen”? Da diese derzeit in den Zahlen der Arbeitsagentur nicht berücksichtigt werden, könnte es auch gut sein, dass sich die Zahlen einfach nur verschoben haben.

Potentielle Arbeitnehmer: Gmund hat die meisten, Wiessee den größten Zuwachs

Insgesamt gibt es in den fünf Talgemeinden 14.468 Menschen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren. Dies sind laut Statistik der Agentur für Arbeit alles potentielle Arbeitnehmer.

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Die Gesamtzahl ist innerhalb der letzten beiden Jahre nicht etwa gefallen, sondern um 61 Bürger gestiegen. Größten Anteil daran hatte die Gemeinde Bad Wiessee, die einen Zuwachs von 150 Bürgern in dieser Altersgruppe zu verzeichnen hat.

Die meisten potentiellen Arbeitnehmer wohnen derzeit in Gmund (3.838), wenngleich dort die Gesamtzahl um 40 Personen geschrumpft ist. Die wenigsten leben in Kreuth. Dort waren am 11. November exakt 2.241 (Jan. 2010: 2.201) Erwerbsfähige mit Erstwohnsitz gemeldet.

Die meisten Vermittlungsangebote nehmen Gmunder in Anspruch

In Arbeitsvermittlungsmaßnahmen befanden sich im Tegernseer Tal in den letzten zwölf Monaten im Schnitt etwa 204 Personen. Die maximale Zahl an Fördermaßnahmen zur Eingliederung in einen neuen Beruf wurde im Juli 2011 mit 214 erreicht. Im Vergleich dazu waren es im Juli vergangenen Jahres 208 Personen.

Am markantesten sind die Vermittlungsstatistiken von Kreuth und Tegernsee. In Kreuth fiel die Anzahl der Maßnahmen im Jahresvergleich von 27 auf 20. In Tegernsee stieg die Zahl von 31 auf 43.

Fast 300 Tal-Bürger nehmen soziale Leistungen in Anspruch

81 Tal-Bewohner sind sogenannte Aufstocker und erhielten Arbeitslosengeld II, obwohl sie berufstätig sind. Die meisten davon (28) kamen im Juni 2011 aus Bad Wiessee.

Die Zahl der Wiesseer Aufstocker hat sich in den letzten beiden Jahren zwar deutlich vergrößert (Juni 2009: 18). Im Gegensatz dazu nahm in der Gemeinde die Gesamtzahl der Empfänger von sozialen Leistungen um 16 Bürger von 96 auf 80 ab.

Damit liegt Bad Wiessee im talweiten Trend. Sogenannte erwerbsfähige Leistungsberechtigte gibt es „nur“ noch 279. Vor zwei Jahren waren es 295.

2.284 Nachwuchskräfte leben am Tegernsee

Die bevölkerungsstärkste Altersgruppe mit 3.605 Personen ist zwischen 45 und 55 Jahre alt. Gefolgt von den 55 bis 65jährigen (3.260) und den 35 bis 45jährigen (3.104). Mit etwas Abstand folgen die Jungen. Im Alter zwischen 15 und 25 sind das 2.284 Personen, die entgegen der Öffentlichen Wahrnehmung stärker vertreten sind als gedacht und in den letzten Monaten sogar Zuwächse verzeichnen konnten.

Rückläufig sind hingegen die 25 bis 35jährigen (2.215). Am 1. Januar 2010 waren es in dieser Altersgruppe noch 86 mehr.

Das Fazit kann also lauten: Die Entwicklung der potentiellen Arbeitnehmer ist positiv. Das bedeutet es leben heute mehr Menschen am Tegernsee, die arbeiten könnten, als noch vor zwei Jahren. Von diesen sind ein paar mehr in Vermittlung als noch vor einem Jahr. Jedoch empfangen deutlich weniger soziale Leistungen.

Die Arbeitslosenzahlen sinken also tatsächlich und sind nicht das Konstrukt einer geschönten Statistik.

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