Mitarbeiter der Stadt Tegernsee und Freiwillige Helfer kümmern sich nun um die Flüchtlinge.
Ergänzung von 15.18 Uhr
Wie der Geschäftsleiter der Stadt Tegernsee soeben mitteilt, ist mittlerweile ein weiterer Asylbewerber in Tegernsee eingetroffen. Im Laufe des Abends werden noch zwei weitere erwartet.
Ursprünglicher Artikel von 12.30 Uhr
Gestern Abend erreichten zwei Flüchtlinge aus Syrien die Stadt Tegernsee. Von einer Aufnahmestelle in München wurden sie dem Landkreis Miesbach zugewiesen. „Sie sind mit der BOB gekommen und wir haben sie am Tegernseer Bahnhof in Empfang genommen“, erklärt der Tegernseer Bürgermeister Johannes Hagn. Die beiden sind bereits in die städtische Turnhalle eingezogen.
Seit Freitag vor zwei Wochen steht dort schon alles bereit: Zwanzig Betten und Spinde für Habseligkeiten stehen den Flüchtlingen im Hauptaufenthaltsraum zur Verfügung. Der Waschraum grenzt direkt daran an und ergänzt die Container mit Dusch- und Sanitäranlagen außerhalb der Turnhalle. Die Speiseräume befinden sich im oberen Stockwerk der Halle – um die Verpflegung der Flüchtlinge kümmert sich das Landratsamt.
Die Neuankömmlinge sollen zunächst in Ruhe ankommen. Auf Empfehlung des Landratsamts hat sich die Verwaltung der Stadt Tegernsee doch gegen eine erste Begrüßung im Quirinal entschieden. Laut Geschäftsleiter Hans Staudacher brauchen die erschöpften Flüchtlinge zunächst Zeit für sich.
Erst im Laufe der nächsten Tage wolle man ihnen die Umgebung zeigen, Stadtpläne austeilen und erste Orientierungsmöglichkeiten bieten. Wer diese Führungen leitet, entscheidet der Koordinator und Hauptansprechpartner des Helferkreises, Gehrhard Kainz. Kainz ist Vorsitzender des Pfarrgemeinderats, Mitglied der Kolpingfamilie und bildet den Kopf des stetig wachsenden Betreuerkreises.
Wachsende Hilfsbereitschaft
Unterdessen melden sich auch immer mehr Freiwillige aus der Bevölkerung, die helfen und dafür sorgen wollen, dass sich die Flüchtlinge in Tegernsee wohlfühlen. Laut Staudacher bestehe der Kreis aus weit über zwanzig Personen. Jeden Tag melden sich neue private Freiwillige. Ferner ist der Helferkreis in verschiedene Organisationen untergliedert.
Neben der Kolpingfamilie, der katholischen und evangelischen Kirche, dem BRK und der Arbeiter Wohlfahrt stehen nun auch die Nachbarschaftshilfe, der Frauenbund, die VHS, die Freiwillige Feuerwehr und eine Lehrergruppe des Gymnasium Tegernsee auf der Helferliste. Auch den nächtlichen Wachdienst und die Polizei habe man informiert. Diese sollen immer wieder ein Auge auf die aktuelle Situation in der Halle und der Umgebung werfen.
Als die Information über den genauen Zeitpunkt der Ankunft verkündet wurde, verständigte man zunächst den Betreuerkreis. Dabei ging es primär darum, dass alle Helfer „parat stehen“, wie Staudacher erklärt. Was genau zu tun ist, welche Hilfe die Asylbewerber brauchen, wird sich während der nächsten Tage zeigen. Gleichzeitig kann die Stadt nun koordinieren, welche Sachspenden die Flüchtlinge benötigen und inwiefern eine Sprachbarriere vorliegt. Insbesondere die Lehrer des Tegernseer Gymnasiums und Freiwillige der Volkshochschule werden dabei als Dolmetscher fungieren.
„Ob und wann wir weitere Asylbewerber bekommen, können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen“, erklärt der Tegernseer Bürgermeister. Neben den beiden Flüchtlingen aus Syrien beherbergt die Stadt Tegernsee seit Dezember bereits eine Familie aus Nigeria. Die Familie ist in einer städtischen Wohnung untergebracht.
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