Zwei Monate Verzug

Die Verantwortlichen in Rottach waren lange zuversichtlich, die Kinderkrippe wie geplant im August in Betrieb nehmen zu können. Doch daraus wird nichts. Die Bauarbeiten sind im Verzug und die Krippe wird wohl erst Ende Oktober bezugsfertig sein.

Das Problem: Ab August gilt der gesetzlich festgelegte Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz.

Die Krippe in Rottach wird zwei Monate später fertig als geplant
Die Krippe in Rottach wird zwei Monate später fertig als geplant

Am Anfang ging alles blitzschnell und reibungslos. Im Mai 2012 sprach sich der Rottacher Gemeinderat einstimmig für den Bau einer Kinderkrippe aus. Auch die Kosten von rund 1,6 Millionen Euro stellten die Gemeinde vor keine großen Probleme und konnten dank der Spende von Unternehmerin Gertraud Gruber und staatlicher Zuschüsse geschultert werden.

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Ursprünglich nur acht Monate Bauzeit angedacht

Im November vergangenen Jahres fiel dann der Startschuss für die Bauarbeiten, rund acht Monate später sollte alles fertig sein. Ende August, pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahres und fristgerecht zur Einführung des gesetzlichen Anspruchs auf einen Krippenplatz. Doch daraus wird wohl nichts, wie uns Bürgermeister Franz Hafer gestern telefonisch bestätigte. “Wir werden es nicht ganz schaffen, und rechnen daher erst Ende September oder Anfang Oktober mit der Eröffnung.”

Grund für die Verzögerungen sei vor allem der lange Winter, so Hafer weiter. Im Moment sieht es daher wie folgt aus: Der Rohbau ist fertig, das Dach ist drauf und in knapp zwei Wochen will man dann mit dem Innenausbau beginnen, so der Plan der Gemeinde. “Nach Rücksprache mit der Spenderin Frau Gruber wird es in den nächsten Wochen auch ein Richtfest geben”, so der Rottacher Rathaus Chef weiter.

Problem Rechtsanspruch?

Den ab August geltenden gesetzlich festgelegten Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für jede Familie mit einem Kind zwischen ein und drei Jahren wird die Gemeinde aber mit Sicherheit nicht einhalten können. Kommt da also ein Problem auf Rottach-Egern zu? “Nein, die Versorgung des gegenwärtigen Bedarfs ist auch jetzt schon sichergestellt. Daher mache ich mir da keine Sorgen”, so Hafer auf Nachfrage.

Die Krippe wurde direkt auf eine Tiefgarage gebaut.
Die Rottacher Kinderkrippe wird direkt auf eine Tiefgarage gebaut.

Die Trägerschaft der Rottacher Krippe wird übrigens wie auch in Tegernee und Bad Wiessee die evangelische Kirche übernehmen. Pfarrer Martin Weber sieht die Verschiebung allerdings ebenfalls gelassen: “Wir sind gut vorbereitet und haben alle Eltern bereits informiert. Sollte es dennoch zu Engpässen kommen, können wir die Kinder vorübergehend auch in unseren Krippen in Tegernsee oder Bad Wiessee unterbringen”.

Die Anmeldeliste für die Rottacher Krippe ist unterdessen bereits voll. 25 Kinder werden dort ab Anfang November betreut. Dafür stehen im Erdgeschoss zwei Gruppenräume mit je etwa 44 Quadratmetern sowie Ruheräume und weitere Funktionsräume zur Verfügung. Zusätzlich ist im ersten Obergeschoss eine Wohnung vorgesehen, die maximal zwei Personen Platz bietet.

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