Zweistelliger Millionenbetrag für Agatharied

Alle nur denkbar finanziellen Aspekte des Landkreises wurde Anfang der letzten Woche am „Runden Tisch“ beraten. Für das Landeskrankenhaus Agatharied sind Investitionen in Höhe von 32,1 Millionen Euro im Haushalt eingeplant. Am kommenden Mittwoch muss der Kreistag diese Summe absegnen.

In das Krankenhaus Agatharied will der Landkreis investieren.

Letzte Woche Dienstag und Mittwoch tagte der „Runde Tisch“ im Landratsamt. Dabei diskutierte man über den Haushalt für das kommende Jahr. Dieser soll am Mittwoch vom Kreistag beschlossen werden.

Landrat Wolfgang Rzehak habe sich nach den etwa fünfstündigen Verhandlungen am Runden Tisch erfreut über das Ergebnis gezeigt, wie Pressesprecher Birger Nemitz mitteilt. Alle nur denkbaren finanziellen Aspekte des Landkreises seien an diesen beiden Tagen angesprochen worden.

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Landkreis will Krankenhaus finanziell unterstützen

Ein wichtiger Punkt wurde dabei hervorgehoben. Und zwar die Genehmigung der Investitionssumme von insgesamt 32,1 Millionen Euro für das Kreiskrankenhaus Agatharied. „Wir haben hier wirklich Investitionen in die Zukunft unseres Kreiskrankenhauses vorgesehen“, sagte Landrat Wolfgang Rzehak, „und auch in die Gesundheitsversorgung für alle Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürger“.

Rzehak erinnerte daran, dass es eine „goldrichtige Entscheidung“ gewesen sei, alle vorherigen Krankenhäuser des Kreises in Agatharied gebündelt zu haben. Das Krankenhaus im Landkreis Miesbach stehe gut da und wachse, sagte er.

Beispielsweise verzeichne die Gynäkologie einen starken Zuwachs. Weil in den Krankenhäusern in Bad Tölz und in Bad Aibling die Geburtshilfe eingestellt wurde, sei sie in Agatharied stark angestiegen. Rund 1.500 Geburten werden nun pro Jahr erwartet.

„Agatharied muss gestärkt werden“

Deshalb müsse das Krankenhaus weiter gestärkt werden, so der Landrat. Nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Menschen, die dort arbeiten. Im Haushaltsplan seien aus diesem Grund insgesamt Investitionen für 32,1 Millionen Euro vorgesehen. Wie vor einem Jahr berichtet, sollten die Operationssäle bereits im Oktober um zwei auf insgesamt sieben erweitert werden.

Außerdem war geplant, einen auf zehn Jahre angelegten Masterplan auszuarbeiten. Für diese Erweiterung sind im Finanzplan jetzt 4,5 Millionen Euro eingestellt worden. Und das, obwohl Kreisrechnungsprüferin Claudia Winterberg damals erklärt hatte, die Klinik werde die gut zwei Millionen Euro teure OP-Erweiterung in Eigenleistung stemmen.

Mehr Auslastung, weniger Platz

Denn dank und trotz aufgestockter Besatzung schrieb das Landeskrankenhaus zu diesem Zeitpunkt schwarze Zahlen. Schon im Jahr zuvor hatte man einen Überschuss in Höhe von 96.000 Euro erwirtschaftet. Trotz gleichbleibender Bettenzahl seien die 340 Betten mit insgesamt 500 Patienten mehr ausgelastet gewesen, so Winterberg vor einem Jahr.

Insgesamt wirtschafte das Krankenhaus mit knapp 74 Millionen Euro, wobei jedoch zu berücksichtigen sei, dass in den letzten Jahren umfangreiche Baumaßnahmen stattgefunden hätten und noch stattfinden sollen. Auch ein größerer Neubau sei in Planung. Einzig die Finanzierung sei noch zu klären, so Winterberg damals.

Klinik muss ausgebaut werden, aber wer zahlt?

Während die Erlöse insgesamt auf knapp fünf Millionen Euro anstiegen, blieben die Aufwendungen dagegen moderat. Anfang des Jahres kam Kritik auf, das Pflegepersonal sei durch die zunehmende Auslastung überlastet und gezwungen, Mehrschichten zu schieben. Geschäftsführer Michael Kelbel wurde vorgeworfen, er würde am Personal sparen.

Gegenüber dem Merkur bestritt er jedoch den Vorwurf. Wie er im Februar erklärte, sei der Bestand des Pflegepersonals, seit er das Haus leite, weiter ausgebaut worden. Die Vollzeitstellen auf den Normal- und Intensivstationen hätten sich seither verdoppelt, sagt er.

Parkdeck genehmigt

Das Problem scheint nun gelöst. Bis 2020 sind nicht nur zwei Millionen Euro für die Sanierung der Tiefgarage des Krankenhauses im Haushalt eingeplant, sondern es wurde auch ein mehrgeschossiges Parkdeck für 700 Autostellplätze genehmigt. Die dafür vom Landkreis zu finanzierenden Kosten: Sieben Millionen Euro.

Amortisieren soll sich der Betrag durch Parkgebühren. Geplant sei, so Nemitz, die Beschäftigten einen Euro pro Tag für das Parken im Parkdeck zahlen zu lassen. Das Staatliche Bauamt des Landratsamtes habe bereits jetzt, als Sofortmaßnahme gegen die Parkplatznot am Krankenhaus, eine Parkplatzerweiterung auf der bisherigen Schnee-Lagerfläche für drei Jahre genehmigt. Wenn das Parkdeck fertig ist und die Tiefgarage saniert, sollen diese Plätze allerdings wieder wegfallen.

Ob die 32,1 Millionen Euro nun vom Kreistag genehmigt werden, wird sich am Mittwoch entscheiden.

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