Bürger bemängeln immer wieder fehlende Buslinien und fordern ein Angebot zu jeder Tages- und Nachtzeit. Der Regionalverkehr Oberbayern (RVO) GmbH ist aber derzeit das einzige private Unternehmen mit Linienverkehrskonzession im Landkreis.
Der RVO sei zwar bereit, alle Linien zu fahren, sagt Pressesprecher Gerhard Brandl vom Miesbacher Landratsamt, poche aber auf eine Garantie der wirtschaftlichen Machbarkeit – und die kann das Landratsamt nicht geben. Im Haushalt gebe es keinen Ansatz zur Bezuschussung von Buslinien, so Brandl.
Wir sind nicht bereit, eine Garantiesumme an den RVO zu zahlen. Also müssen wir mit dem leben, was der RVO anbietet.
Dieses Monopol des RVO versuchte ein Teil der Landkreis-Bürgermeister zu brechen. Im Dezember vergangenen Jahres forderten sie ein einheitliches Konzessionsende für die insgesamt 16 Buslinien. Damit sollten auch andere Unternehmen die Möglichkeit bekommen, sich zu bewerben. Doch die Regierung von Oberbayern, zuständig für die Erteilung von Konzessionen, sah keine rechtlichen Möglichkeiten. Nur „substanzielle Gründe“ würden eine Verkürzung der Laufzeiten rechtfertigen, so die Antwort.
Belebt Konkurrenz das Fahrplan-Geschäft?
Mehrere Unternehmen, die jeweils nur wenige Linien bedienen, ließen aller Wahrscheinlichkeit nach zudem die weniger rentablen schnell wieder vom Markt verschwinden, so die Befürchtung des Landratsamtes damals. Also keine besseren Busverbindungen durch vermeintlich mehr Mitbewerber.
Mittels eines Nahverkehrsplans wollte man daraufhin Umfang und Qualität des Verkehrsangebots verbessern. Wie Pressesprecher Brandl mitteilt, arbeite der Arbeitskreis „Mobilität“ zur Zeit an einer Vorgehensweise, wie Buslinien, Haltestellen und Takte zukünftig geregelt werden sollen. Aber noch sei ein solcher Plan nicht in Auftrag gegeben worden. Niemand wisse, ob das überhaupt hilfreich sei, um die Gesamtproblematik zu lösen.
Bus-Nutzung – die Wiesseer sind gefragt
Die Gemeinde Bad Wiessee steht zusammen mit anderen Gemeinden im Tegernseer Tal in Verhandlungen mit dem RVO, um das Fahrplanangebot zu verbessern und attraktiver zu gestalten. Sowohl für Touristen als auch für Einheimische, die vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen sollen.
Doch ein erhöhter Bedarf bedingt auch höhere Zahlungen an den RVO. Um herauszufinden, welche Änderungen nötig sind, will der RVO den Bedarf derzeit per Fragebogen ermitteln, den man sich auf der Gemeinde-Webseite herunterladen kann. Sie bittet alle Bürger und Besucher, auch die, die bisher den Bus nicht in Anspruch nahmen, um ihre ganz persönliche Einschätzung.
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