Insgesamt fünf Rettungswägen gibt es im Landkreis Miesbach. Stationiert sind die Fahrzeuge in den Rettungswachen in Rottach-Egern, Dürnbach, Holzkirchen und Agatharied. Ein weiterer Wagen steht in Bayrischzell bereit. Alleine im vergangenen Jahr wurden die Wägen zu 15.300 Einsätzen gerufen. Zudem waren sie pro Woche zusammen 770 Stunden auf der Straße.
Das dabei nicht immer alles nach Plan verläuft zeigte ein Unfall am Tegernseer Gymnasium am 20. Oktober 2014. Durch Eigenverschulden stürzte ein Arbeiter einer Elektroinsatlationsfirma von einer Holzstaffelei, fiel etwa zwei Meter in die Tiefe und zog sich Verletzungen an der Wirbelsäule zu. Auf einen Notarzt oder Rettungswagen wartete er zunächst jedoch vergeblich. Zum Zeitpunkt des Unfalls stand kein Rettungswagen zur Verfügung.
Nicht für jeden Notfall gerüstet?
Also musste die Feuerwehr die Erstversorgung übernehmen. In einem Bericht wenige Tage nach dem Unfall stellte die TS-Redaktion daher die Frage, ob der Landkreis Miesbach ausreichend für jeden Notfall gerüstet sind. „Die Anzahl der Wägen ist spitz berechnet“, hatte Thomas Vogel von der Rettungsleitstelle in Rosenheim damals konstatiert. Von dort werden die Einsätze koordiniert.
Bei den Verantwortlichen beruft man sich auf die gesetzliche Regelung. „Die Anzahl der Rettungswägen entspricht dem gesetzlichen Vorgaben und ist völlig ausreichend“, erklärt Stefan Forstmeier vom Zweckverband für Rettungsdienste in Rosenheim. Die Zahl der Einsatzwägen ist laut Forstmeier nicht das allein entscheidende Kriterium. Viel wichtiger sei die sogenannte zwölf Minuten-Frist. Passiert ein Notfall, sollte innerhalb von zwölf Minuten nach der Allarmierung ein Rettungswagen vor Ort sein. Und das in mindestens 80 Prozent der Fälle.
Knappe Quote in Holzkirchen
“So will es der Gesetzgeber. Wird diese Quote nicht erreicht, läuft etwas schief. Im Landkreis Miesbach ist das allerdings nicht der Fall“, wie Forstmeier versichert. So liegt die Quote für das Jahr 2014 bislang in allen Einsatzgebieten deutlich über 80 Prozent. In Dürnbach – zuständig unter anderem für Gmund und Waakirchen – sogar bei 94,2 Prozent.
In Holzkirchen ist es dagegen schon knapper. Nur in 84,9 Prozent der Fälle kann die Frist eingehalten werden. Wie der Vorfall am Tegernseer Gymnasium gezeigt, kann es dann zu Engpässen kommen. Glaubt man den Zahlen ist eine entsprechende Notfallversorgung im Landkreis Miesbach jedoch in den allermeisten Fällen gewährleistet.
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