1,5 Million gegen das Gequietsche

Mit den neuen LINT-Zügen sollte endlich alles besser werden. Doch seitdem diese im Einsatz sind, gibt es immer wieder Ärger – vor allem wegen des Lärms und lauten Quietschens. Nun sollen für 1,5 Millionen Euro sogenannte Absorberringe eingebaut werden. Das dauert allerdings noch eine Weile.

In rund zwölf bis 16 Monaten sollen die Züge der BRB leiser werden. / Quelle: Bürgerinitiative ENDSTATION.LINT

Seit dem 14. Juni 2020 fahren im Netz Oberland die LINT-Züge, am 26. Juli 2020 wurden schließlich auch die Integral-Züge verabschiedet und komplett durch die neue LINT54-Variante ersetzt. Viele erhofften sich eine Verbesserung – doch dem war nicht so. Immer wieder standen die neuen Züge der BRB in der Kritik. Vor allem das laute Quietschen stört viele Anwohner massiv.

Nach zahlreichen runden Tischen, monatelangen Diskussionen und verschiedenen Tests sollen nun sogenannte Absorberringe Abhilfe schaffen und für eine Reduzierung der Quietschgeräusche während der Fahrt sorgen. Wie der Name schon andeutet, absorbieren die an den Radsätzen eingebauten Ringe den Schall und aus einem hellen, glockenähnlichen Klang wird ein dumpfer, leiserer Ton.

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Neue (!) Züge werden für 1,5 Millionen aufgerüstet

Mehrere Testfahrten auf den Strecken im Oberland sollen gezeigt haben, dass die Absorberringe funktionieren. „Der Zug wird deutlich leiser und wir können, nachdem jetzt die Finanzierung geklärt ist, mit der Bestellung und dem sukzessiven Einbau der Radsätze beginnen“, so der Technische Geschäftsführer der BRB, Arnulf Schuchmann.

Das Okay zur Umrüstung kam von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) und dem Verkehrsministerium. Insgesamt sind rund 1,5 Millionen Euro für die Maßnahme angesetzt. Der Freistaat Bayern zahlt mit 90 Prozent den Löwenanteil, die Bayerische Regiobahn (BRB) trägt die verbleibenden zehn Prozent, wie Stimmkreisabgeordnete Ilse Aigner nun in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Demnach hätte sie sich in den vergangenen Wochen für die Kostenübernahme seitens des Freistaats stark gemacht. „Ich freue mich, dass die Bayerische Eisenbahngesellschaft und das Verkehrsministerium die Mittel freigeben. Damit ist die letzte Hürde für die Umrüstung genommen“, erklärt Aigner.

Anwohner brauchen noch mindestens ein Jahr Geduld

Ganz so schnell werden die Anwohner allerdings nicht von der Lärmbelästigung erlöst. „Von heute auf morgen geht das nicht, die Absorberringe müssen erst einmal produziert werden, danach kommt jeweils ein Satz Achsen zum Hersteller, wo die Räder umgerüstet werden. Dann erfolgt der Rücktransport nach Bayern und die Achsen mit den neuen Rädern werden eingebaut“, macht Schuchmann deutlich.

Und das alles im laufenden Betrieb – da rechnen wir mit rund einem Jahr, bis auch das letzte Fahrzeug umgerüstet ist.

Insgesamt müssen rund 480 Absorberringe in die Räder von 31 Triebwagen eingebaut werden – und das dauert. Immerhin konnte aber bereits mit dem Einbau einer neuen Spurkranzschmieranlage in Gmund durch die Tegernseebahn das Quietschgeräusch im Gmunder Bogen reduziert werden. Mit der DB Netz AG und den betroffenen Gemeinden sei man laut BRB außerdem in Gesprächen zur technischen Sicherung von Bahnübergängen, um das dort nötige Signalpfeifen abzuschaffen.

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