16 Container für 12 Krippenplätze

Wie berichtet, muss Bad Wiessee noch in diesem Jahr 12 neue Krippenplätze schaffen. Aus Zeitgründen bleibt nur eine Container-Lösung. Doch die Kosten für das Provisorium sind immens, und das Interesse von Anbieterfirmen hält sich in Grenzen.

Hier sollen die Container für die 12 Krippenplätze aufgestellt werden / Quelle: Klaus Wiendl

Um hier nicht vollendete Tatsache zu schaffen, sei eine Übergangslösung notwendig, erklärte Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) zuletzt im Gemeinderat, als es um die „Errichtung von Containern zur Schaffung von 12 dringend notwendigen Krippenplatzen“ ging. Seit der letzten Sitzung am 19. September habe die Verwaltung insgesamt sechs Anbieter von Containerlösungen um ein Angebot gebeten, erklärte Thomas Holzapfel vom Bauamt. Vier Anbieter hätten diese Anfrage aufgrund der hohen Betriebsauslastung abgelehnt, geblieben seien zwei. Mit diesen habe bereits ein Vor-Ort-Termin mit der Evangelischen Kirchengemeinschaft Tegernsee stattgefunden, die die Krippe in der Gemeinde betreibe.

Eine zusätzliche Krippengruppe könne wegen der baulichen Gegebenheiten nicht im ehemaligen kleinen Schulhaus untergebracht werden. Deshalb benötige man für die zusätzliche Gruppe als Übergangslösung ein mobiles Gebäudesystem. Laut Angebot, so Holzapfel, bestehe dieses aus 16 Containern mit einem Verbindungsgang zum kleinen Schulhaus. „In diesem Falle muss keine mobile Küche installiert werden, da die Küche im Bestandsgebäude genutzt werden kann“. Bei einer Montage ohne direkte Verbindung zum Bestandsgebäude müsste eine mobile Küche eingebaut werden, was noch teurer käme.

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Denn schon bei den genannten Kosten für eine Mietdauer von 24 Monaten schluckte so mancher Gemeinderat. „Das vom künftigen Betreiber bevorzugte Angebot liegt bei Kosten von 214.000 Euro für zwei Jahre. Doch dabei bleibt es nicht. Weitere 50.000 Euro müssen von der Gemeinde noch für Versorgungs- und Entsorgungsleitungen, sowie für Stromanschlüsse und Fundamentierung aufgebracht werden. Unter dem Strich kostet das Provisorium für zunächst zwei Jahre insgesamt 265.000 Euro.

„Geht es auch kostengünstiger?“

Kurt Sareiter (CSU) hoffte, dass die Kosten etwas „geringer“ seien. „Träumereien“, erwiderte Fraktionskollegin Ingrid Versen. „Leider nein“, erwiderte Höß. „Am liebsten wäre mir gleich ein Anbau als Lösung“. Aber damit würde man „vollendete Tatsachen“ schaffen und könnte mögliche Alternativen „nicht umsetzen“. Leider sei es „kein günstiger Schritt“, meinte Florian Sareiter (CSU), aber dies sei eine „Pflichtaufgabe, da kommen wir nicht drum herum“. Ob es dafür aus einem sogenannten „Hiltl-Erbe“ für diesen Zweck einen Zuschuss gebe, fragte Sareiter Kämmerer Franz Ströbel. „Ich habe vom Testamentsvollstrecker noch keine Antwort vorliegen“. Markus Trinkl (Wiesseer Block) fragte nach der Zustimmung der Evangelischen Kirche durch Pfarrer Martin Weber. „Passt das alles?“ Der sei „mit im Boot“, so Geschäftsleiter Hilmar Danzinger. „Die Kirche will das so“, denn die würde die Krippe betreiben.

Fritz Niedermaier (Wiesseer Block) wollte zunächst die Anzahl von 16 Containern nicht wahrhaben. „Wie groß sind die denn?“ Jeder sei 2,45 Meter breit und 9 Meter lang, klärte Holzapfel auf. Ob denn das leerstehende Feuerwehrhaus für zwei Jahre eine Alternative wäre, fragte Jupp Brenner (Wiesseer Block). „Das wäre doch bestimmt billiger“. Diese Ansicht teilte Thomas Holzapfel nicht. „Eine Ausstattung des alten Feuerwehrhauses, das unter Denkmalschutz steht, zu einer provisorischen Kindertagesstätte kostet mehr“. Es fehle beispielsweise an Isolierfenstern und am Brandschutz. Da gebe es laut Markus Trinkl (Wiesseer Block) „hohe Vorschriften“. Höß gab zu bedenken, dass Kinderkrippen „ebenerdig sein müssen“.

Als frühestmöglicher Fertigstellungstermin wird der 1.Februar 2020 genannt. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat die Container-Miet- und Erschließungskosten.

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