“Da hätten wir ja gar nicht alle in den Neureuthersaal gepasst”, freut sich Alfons Besel über die rege Teilnahme an der digitalen Gmunder Bürgerversammlung. Ein Klick auf den Link der Gemeinde Gmund, noch etwas zünftige Warteschleifenmusik und schon lächelt der Gmunder Bürgermeister in die Kamera. 330 Personen verfolgten gestern Abend seinen Vortrag zu den Ereignissen des Jahres in der Gemeinde. Bei einwandfreier technischer Übertragung führt Besel über eine Stunde durch das Programm und gab über eine Chatfunktion die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Besel gedenkt dem im letzten Jahr verstorbenen Hans Latein, der sich als Gmunder Ehrenbürger Jahrzehnte lang in der Kirche engagiert hatte. In diesem Zusammenhang spricht Besel das „einsame Sterben“ in der Corona Pandemie an. Beerdigungen sind nur im kleinsten Kreis möglich. Corona ist eine Herausforderung für uns alle, doch Besel sagt:
wir können diese Pandemie überwinden, mit Vernunft und Vorsicht, mit Zuversicht und Zusammenhalt.
Kinder und Jugend spielen eine große Rolle
Die Planung für den Bikespielplatz in Finsterwald nimmt trotz Uneinigkeit im Gemeinderat nun konkrete Formen an. Besonders positiv hierbei: durch die Örtlichkeit, kann an der Realschule Finsterwald ein Wahlfach Mountain angeboten werden.
“Das schulische Angebot ist der Gemeinde sehr wichtig”, unterstreicht Besel. Er verabschiedet Gudrun Klotzsche, die langjährige Schulleiterin der Grundschule Gmund in den Ruhestand und begrüßt die neue Schulleiterin Susanne Riedl. Klotsche habe wunderbare Projekte, wie Fair Trade Schule auf den Weg gebracht. Auch die Digitalisierung in der Schule soll weiter vorangebracht werden, dafür stehen der Gemeinde rund 81.000 Euro Fördermittel zur Verfügung.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit
Besonders erleichtert zeigte sich Besel über die Einstellung des Hochwasserprojekts des Wasserwirtschaftsamtes. Hier hätte eine Druckleitung durch die Mangfall gelegt werden sollen. Doch jetzt “ist die Sorge um die Unversehrtheit des Gmunder Seeufers vergangen” und man müsse sich nun mit dem Wasserwirtschaftsamt Rosenheim über weitere Schritte austauschen.
Erklärtes Ziel ist es irgendwann Teil der “Energiewende Oberland” zu sein. Ein Energienutzungsplan wurde schon erarbeitet und soll bei zukünftigen Projekten Orientierung geben, um nachhaltig und energieeffizient zu handeln. Außerdem soll das Fahrradfahren durch überdachte Parkplätze und Radschutzstreifen attraktiver werden. Das lässt sich die Gemeinde pro Bürger 13 Euro kosten.
Bau an Bahnhöfen
Baulich, sollen besonders der zentrale Omnibusparkplatz am Gmunder Bahnhof, und der Park and Ride Parkplatz ins Zentrum rücken. Hierfür wurde eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Auch am Bahnhof in Moosrain hat sich einiges getan. Hier wurden neue Parkplätze geschaffen und zeitgleich einige Kabel verlegt.
Besonders interessant für die Bürger war die Frage nach der Wohnungssituation in der Gemeinde. Über den Chat trudelten Fragen zu Einheimischenprojekten oder der allgemeinen Wohnungsnot besonders für Familien ein. Hierfür sei eine Klausur angesetzt, bei der all diese wichtigen Punkte thematisiert werden, so Besel. Bisher gibt es aber bereits das Leader-Projekt Baukulturregion Alpenvorland, welches sich mit alternativem Wohnen, neuen Wohnformen und guter Architektur beschäftigt.
Insgesamt mache die Gemeinde Gmund einen soliden Eindruck fasst Bürgermeister Besel zusammen und wünscht allen ein gutes Jahr 2021 “und dass der Wind wieder von der rechten Seitn weht”.
SOCIAL MEDIA SEITEN