Eine brisante Wetterlage mit großer Regenmenge steuert auf Deutschland zu. Auch im Tegernseer Tal wird es nass.
In den kommenden Tagen braut sich über Europa eine Wetterlage zusammen, die es in sich hat. WetterOnline berichtet: “Ein Tief bringt extreme Regenmengen, die an vielen Flüssen zu Hochwasser führen können.” Unser Schaftlacher Wetterfrosch, Hans Wildermuth, weiß zudem: “Das fängt so richtig am Freitag an und regnet dann in Schüben bis in den Anfang der nächsten Woche hinein.” Prognosen gehen laut Wildermuth aktuell von etwa 100 bis 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter im Tegernsee aus. Zur Erinnerung: Am Yachtclub Bad Wiessee fielen während dem schweren Unwetter im Juni binnen drei Stunden über 100 Liter Regen.
Ein Großteil des Niederschlags soll dabei in der zweiten Wochenhälfte fallen. Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline, erklärt: “Dieses Tief zieht am Wochenende auf einer klassischen Vb-Zugbahn über Österreich, Ungarn und Tschechien bis nach Polen. Dabei wird die dort noch ‘sommerwarme’ und feuchte Luft einmal um das Tief herumgeführt und durch die Sogwirkung des Tiefs quasi von diesem zusätzlich mitgenommen. Wie ein nasser Schwamm wird die so mit Feuchtigkeit beladene Luft dann an den Gebirgen ausgepresst.” Der Niederschlagsschwerpunkt liegt dabei nach aktueller Prognose vom Riesengebirge bis zu den Ostalpen.
Sicher ist, dass diese Regenmengen in vielen Orten zu Hochwasser führen werden. Je nach genauer Zugbahn des Tiefs kann es zu größeren Überschwemmungen kommen. Wildermuth erklärt. “Der Höhepunkt wird erstmal am Samstag erreicht.” Gleichzeitig betont er:
Es wird auf jeden Fall einen markanten Anstieg der Pegelstände bis zum Hochwasser geben.
Wie stark das Hochwasser ausfällt, bestimme dabei auch die Schneefallgrenze: “Sinkt diese, wie am Samstag erwartet, bis 1.000 Meter Höhe oder gar darunter ab, fällt in unserem Einzugsgebiet ein Großteil als Schnee und fließt erst beim Schmelzen ab”, sagt Wildermuth.
Wetter beruhigt sich erst kommende Woche
Kritisch soll es auch Anfang der kommenden Woche werden, wenn es laut Wildermuth erneut aus Osten regnet und die Schneefallgrenze ansteigt. Wildermuth erklärt: “Dann kommt zum Regenwasser das Schmelzwasser dazu”, weiter betont der Wetterfrosch: “Man sollte zeitnah die Warnungen des HND beachten.”
Eine durchgreifende Wetterberuhigung in Richtung trockenes, aber nebeliges Herbstwetter erwartet der Schaftlacher erst nach Dienstag. Abschließend erklärt er: “Übrigens, ähnlich viel Regen mit Hochwasser wird es auch in Richtung Tschechien geben, aber der meiste Niederschlag fällt am Ostalpenrand, wobei in Richtung Salzburg und weiter nach Osten noch viel mehr fällt. Dort kann es sehr kritisch werden.”
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