Der Wechsel an der Spitze des Staatlichen Bauamtes Rosenheim kam überraschend. Christian Rehm, zuletzt Behördenleiter im Staatlichen Bauamt Rosenheim, ist nach Traunstein gewechselt. Seit Januar ist er dort neuer Behörden- und Bereichsleiter des Staatlichen Bauamtes und geht damit zurück in seine Heimat.
Seine Nachfolge in Rosenheim hat Stefan Högenauer angetreten. Rehm, der 1995 zunächst Projektgruppenleiter beim Straßenbauamt München und später Leiter der Zentralabteilung war, wechselte 2001 an die Oberste Baubehörde in das Sachgebiet „Straßenbau Oberbayern und Schwaben“. Ein Jahr später ging er ins Bundesminsterium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen nach Bonn.
Der Waakirchner Tunnel hat ihn bis zuletzt beschäftigt
2005 kehrte er nach Bayern zurück. 2006 wechselte er zur Autobahndirektion Südbayern, wo er das Planungssachgebiet „Strecke Mitte“ leitete. Seine wichtigste Aufgabe in dieser Zeit war die Planung der A 94 zwischen Forstinning und Heldenstein. Im November 2014 übernahm Rehm die Leitung des Bereichs Straßenbau am Staatlichen Bauamt Rosenheim.
Schwerpunkte seiner Aufgaben dort waren der Bau der Westtangente Rosenheim (B15) und der Bau der Ortsumfahrung Grafing (St 2080) und nicht zuletzt die im Fokus stehende Ortsumfahrung von Waakirchen (B472). Dicke Luft gab es kurzzeitig zwischen ihm und Waakirchens Bürgermeister Sepp Hartl, als er nicht auf dessen Wunsch eingehen wollte, einen Tunnel als mögliche Alternative zu prüfen.
Zu lange Planungsprozesse?
Der Tunnel sei für die Verkehrsbelastung in Waakirchen die bessere Alternative als eine Umgehungsstraße, fand auch die Mehrheit der Waakirchner, was sie mit ihrer Unterschrift vor gut einem Jahr demonstrierten. Schon damals machte Rehm in einer Sondersitzung des Waakirchner Gemeinderats deutlich, dass Unterschriftenlisten wenig hilfreich seien, um gegen die Planungsprozesse vorzugehen. Schließlich sei mit dem Beschluss des Bundeskabinetts der Startschuss für die Planungsumsetzung der Südumfahrung gefallen.
Außerdem sei ausschließlich das Projekt „Südumfahrung“ mit einer Länge von 2,1 Kilometern im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) angemeldet worden. Wenn ein Tunnel gewünscht sei, so Rehm damals, müsse das Projekt dem Bund erneut zur Bewertung vorgelegt werden. Das allerdings würde Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern, befürchtete er.
Eine inzwiscen in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie, die neun von 12 eingereichten Verkehrsentlastungsvarianten prüft – darunter auch die Tunnelvariante – sollte eigentlich bis Ende 2017 fertig sein, wurde aber zunächst auf Ende März 2018 verschoben. Jetzt hängt es vom Straßenbauamt Rosenheim ab, wann die ersten Prüfungsergebnisse veröffentlicht werden.
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