Künstliche Intelligenz aus dem Tal gescheitert

Wie viele Leute ihr Geld bei den vier Jungs investiert haben, die das Tal zum Tegernsee Valley machen wollten, ist unklar. Fest steht: Die Firma hat Insolvenz angemeldet.

Die fünf Unternehmer entwickelten “Harvey X” / Hinten von links: Cord Walther, Johann Ebert, Fabian Ebert / vorne v. li.: Leopold Oesterheld, Jacob Engels.

Gerüchten zufolge sollen Firmen, aber auch Privatpersonen, mehrere tausend Euro in die Idee eines Systems gesteckt haben, dass relevante Daten aus dem Internet für sie filtert, und deren eigene Informationen in den sozialen Netzwerken zweckorientiert verbreitet. Unternehmen sollten so die Möglichkeit bekommen, sich global zu vernetzen, aber dennoch individuell aufzutreten.

Auf diese Idee, wie man der ganzen Fülle an Informationen im Internet und auf den sozialen Netzwerken Herr werden kann, kamen der Rottacher IT-Experte Johann Ebert, sein Sohn Fabian Ebert und dessen ehemalige Mitschüler Leopold Oesterheld, Jacob Engels und Cord Walther (wir berichteten).

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Die Jungs stolpern auf ihrer „nächsten Stufe der Kommunikation“

Ziel ihrer seit Juni 2017 eingetragenen Firma „fiveinnovations GmbH“ war es, die nächste Stufe der Kommunikation zu erreichen. „Harvey X“ haben sie diese Form der künstlichen Intelligenz genannt. Mit „Harvey X“ sollten kundenrelevante Inhalte zum idealen Zeitpunkt gepostet werden, um dadurch die größtmögliche Reichweite zu erzielen.

Klingt nach Science Fiction, hat sich aber als Fantasy entpuppt. Das Versprechen, das sie gegen einen monatlichen Unkostenbeitrag in Höhe von 69 Euro gaben, ein eigenes „Tegernsee Valley“ zu schaffen, indem verlässliche Informationen zu denen gebracht werden, die sie brauchen, ist gescheitert.

Unternehmen meldet Insolvenz an

Wie Cord Walther, einer der früheren Mitbegründer, auf telefonische Nachfrage bestätigt, hat die Firma offenbar Insolvenz angemeldet. Über die Gründe teilt er nur mit: „Das Projekt ist erst einmal auf Eis gelegt worden. Wir sind noch an der Entwicklung dran.“ Weitere Angaben möchte er nicht machen. Ein offizielles Statement folge in den nächsten Wochen, so Walther.

Der Versuch, bei IT-Experte und Geschäftsführer Johann Ebert Näheres zu erfahren, scheitert. Ebert war bis Redaktionsschluss weder telefonisch erreichbar, noch war von ihm eine schriftliche Stellungnahme zu bekommen. Damit ist die Künstliche Intelligenz – das Herzstück der Rottacher Firma – hinfällig und wohl noch nicht ausgereift genug, um den Überblick im Informationsdschungel zu behalten.

In Sekundenschnelle abertausende Informationen zu scannen, zu filtern und dem Kunden passgenau zu präsentieren, ist wohl selbst der Technik einen Hauch zu schnell. Zumindest die Betroffenen sind jetzt etwas schlauer.

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