Mai-Phänomen Müll-Chaos

Vor einem Jahr sah das Kiesbett am Ringsee-Ufer ähnlich aus: Überall zerbrochene Flaschen, Zigarettenschachteln, Plastikbecher – zurückgebliebene, stumme Zeugen einer Strandparty. Jetzt, genau zwölf Monate und eine Entschuldigung später, ist das Chaos wieder da.

Was bleibt, ist der Müll, wenn die Party am Ringsee-Ufer vorbei ist.

Am Samstagfrüh habe es schon übel am See ausgesehen, beschwert sich eine Rottacherin über das Müll-Chaos am Ringsee-Ufer ganz in der Nähe des Kieswerks, aber gestern sei es einfach „schrecklich“ gewesen. So ein katastrophales Bild habe sich ihr schon lange nicht mehr geboten.

Mindestens 60, teilweise zerbrochene Bier-, Sekt- und Wodkaflaschen habe sie auf dem Kiesbett gefunden, ebenso leere Zigarettenschachteln und Plastikbecher. Ihre Sammeltasche sei gar nicht groß genug für den ganzen Müll gewesen. Mehrmals habe sie ihre Tasche leeren müssen. Auch Grillpfannen und aufgerissene Pakete mit Grillfleisch habe sie dort schon weggeräumt, sagt sie.

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Es ist schon traurig, dass einige Leute zum Müllsammeln am Wochenende morgens am Ringsee aufschlagen müssen, nur damit der Betreiber keinen Zaun um das Gelände herum errichtet!

Unverständlich ist für sie, warum niemand die Müll-Verantwortlichen kontrolliere. „Da müsste was passieren“, ist sie der Meinung. Ihr Vorschlag: Die Personalien derjenigen aufzunehmen, die dort beabsichtigen zu grillen. Sollte die Grillstätte nicht ordnungsgemäß verlassen werden, könnten die Übeltäter so ausfindig gemacht werden. Und sie ist nicht die Einzige, die aufräumt. Auch ein Mitarbeiter des in unmittelbarer Nähe befindlichen Kieswerks macht speziell montags an derselben Stelle sauber – und das, obwohl er es eigentlich gar nicht müsste.

Soviel Müll hat eine Rottacherin am Sonntag eingesammelt und entsorgt.

Auf Nachfrage bei Rottachs Kämmerer Martin Butz erklärt dieser: „Kontrollen werden von uns nur auf der Popperwiese, das heißt entlang der Badeanlage bis zum Kiosk, durchgeführt.” Das liegt darin begründet, dass das Gebiet der Weißach-Mündung am Kieswerk der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung obliegt, dessen Gelände von Kieswerk-Betreiber Lorenz Kandlinger gepachtet wurde.

Der wiederum will den verschiedenen jugendlichen Gruppierungen bei ihren Strandpartys keine Steine in den Weg legen. Auf Nachfrage erklärt er, dass er nicht für Verbote sei. Er wüsste auch gar nicht, ob er überhaupt befugt sei, das allgemeine Betretungsrecht beispielsweise durch einen Zaun einzuschränken. Grundsätzlich habe niemand etwas dagegen, dass am Ringsee-Ufer gefeiert wird, sagt er. Nur wenn, dann sollte der Müll auch wieder mitgenommen werden, ist er der Meinung. Oder zumindest vom bereitgestellten Müllsack der Gemeinde Gebrauch gemacht werden.

Sachbeschädigung muss nicht sein

Shitstorm auf Facebook aus.

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