Tegernseer Tiefgarage alternativlos

Tegernsee bekommt ein Problem: Wohin mit gut 100 Autos, wenn der Zentralparkplatz spätestens 2025 wegfällt? Am Dienstag werden erste Planungen vorgelegt, als Ausweg aus dem „Dilemma“, so der Bürgermeister.

Im Dezember 2025 läuft der Pachtvertrag für den Zentralparkplatz aus. / Archivbild

Schon seit Jahren werden dem Stadtrat Konzepte zur Linderung des „Parkdrucks“ vorgestellt. Zuletzt war es 2016 eine Erhebung der Transver GmbH. Für sie kam Professor Klaus Bogenberger zu dem Schluss, dass rund um die „Hot Spots“ Zentralparkplatz, Rathaus und Bräustüberl, der fließende Verkehr bis zum Jahr 2030 um etwa 15 Prozent zunehmen werde.

Die Folge wäre ein Bedarf von zusätzlichen 100 Parkplätzen. Die die Stadt aber nicht hat. Deshalb wurde eine Prioritätenliste erarbeitet: Ganz oben seht demnach der Ausbau der Tiefgarage unter der Sparkasse. Erst dann folgt der Bau eines Parkhauses am Horn-Parkplatz. Auslöser für die verstärkten Aktivitäten und Planungskosten ist das Ende des Pachtvertrages für den Zentralparkplatz im Jahr 2025.

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Zwei- oder dreistöckige Tiefgarage?

„Ob er bereits vorher oder nachher wegfällt, wissen wir nicht“, sagt Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) auf Nachfrage. Es sei auch keine Machbarkeitsstudie im herkömmlichen Sinne, die dem Stadtrat vorgestellt werde, sondern eine grobe Vorplanung von Herbert Wagenpfeil.

Sein Ingenieurbüro in Hausham sollte zunächst einmal eine Planung drauflegen und Höhenlinien festlegen.

Baugrunduntersuchungen, wie sie bei einer Machbarkeitsstudie erforderlich wären, gebe es noch nicht. „Wir nehmen jetzt lediglich Planungen für die Erweiterungen der Tiefgarage unter der Sparkasse vor“. Dafür gebe es nun Alternativen mit mehr oder weniger Parkplätzen. Derzeit seien 150 zusätzliche Stellplätze im Gespräch. Wenn der Stadtrat am Dienstag sich für die Tiefgarage ausspreche, gehe die Verwaltung in konkrete Planungen.

Zudem müsse auch darüber entschieden werden, ob es eine zwei- oder dreistöckige Tiefgarage werden soll. „Zwei Tiefgeschosse müssten es in jeden Fall werden, sonst rentiert es sich nicht, ein Loch aufzumachen“, so Hagn. Das dritte Geschoss könnte aber nur zu einem Teil wegen der Bodenbeschaffenheit realisiert werden.

Der Verlust von 100 Parkplätzen muss aufgefangen werden

Was aus den Hornparkplätzen werde, hänge stark von einer Entwicklung des ehemaligen Hotels Guggemoos ab. „Die Pläne haben wir nicht aufgegeben“. Im Gegenteil, so Hagn. Beide Parkplatz-Projekte hätten eine gleich hohe “Priorisierung“. Doch wenn der Zentralparkplatz wegfalle, habe die Stadt das Problem, etwa 100 Stellplätze in dieser Lage auffangen zu müssen. „Eigentlich haben wir keine Alternative, als diese Tiefgarage zu schaffen“.

Zumal Hagn noch ein anderes Problem ausgemacht hat. Wenn die Eigentümerin des Seehotels zur Post, die 75-jährige Lola Pierburg, der auch der Grund des Zentralparkplatzes gehört, mit einer „ganz tollen Planung“ kommen würde, dann stehe die Stadt nicht vor dem Dilemma, den Pachtvertrag für den Parkplatz bis zum letzten Tag „ausreizen“ zu müssen. „Ohne Ersatz für den Zentralparkplatz aber haben wir ein riesiges Problem“.

Noch aber haben Pierburg und ihre Kinder mit der „Rosemarie Neusen KG“ nicht entschieden, ob und wie es mit ihrem Hotel weitergehen soll. So wurde laut Hagn auch der langjährige Pachtvertrag für das Hotel mit Brigitte und Eduard Zech zunächst bis Ende des Jahres verlängert. Ursprünglich sollte schon im vergangenen Jahr das Ende besiegelt sein. Die Zukunft des Seehotels zur Post ist scheinbar eng mit den Parkplatzproblemen der Stadt verknüpft. Knapp 1.100 hat sie derzeit, bei weitem offenbar nicht genug.

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