250 bis 380 Euro soll ein Quadratmeter Gewerbegrund im Waakirchner Industriegebiet am Brunnenweg kosten, wie der Gemeinderat in einer nichtöffentlichen Sitzung beschlossen hatte (wir berichteten). Mit dem Verkauf der Grundstücke strebt die Gemeinde einen deutlichen Gewinn an, der für soziale und kulturelle Zwecke verwendet werden soll.
Nach dem umstrittenen Flächendeal mit Gemeinderat Andreas Hagleitner – der vom Landratsamt nach eingehener Prüfung rechtlich für Okay befunden wurde – hatte die Gemeinde ihr Gewerbegebiet auf insgesamt 50.000 Quadratmeter vergrößern können. Die Fläche, um die erweitert wurde, sei nun – nach der zweiten öffentlichen Auslegung – im Bebauungsplan drin, so Bauamtsleiter Christoph Marcher.
Biolink will bleiben
Die Gemeinde entscheidet nun darüber, welches Gewerbe sich im Industriegebiet am Brunnenweg künftig ansiedeln wird. Der Kriterienkatalog gehe jetzt in Druck, sagt Bauamtsleiter Christoph Marcher. Danach erfolge die Ausschreibung. Welche Unternehmen sich ansiedeln werden, sei also noch ungewiss. „Die Grundstücke gehen mit Sicherheit weg“, ist Marcher überzeugt. Interesse sei zumindest da.
Auch die bereits im Gewerbegebiet ansässige Firma Biolink – inzwischen von der französischen Unternehmensgruppe Saint Gobain aufgekauft – will am liebsten in Waakirchen bleiben. Die Absichtserklärung sei da, so Marcher, aber noch gelte es, auf der ausgewiesenen Gewerbefläche gewisse Faktoren wie beispielsweise Pachtverträge oder eine mögliche Erschließungsstraße zu berücksichtigen.
Noch ist Zeit und nichts konkret
Ob Biolink also mit Ablauf des Pachtvertrags Ende 2020 tatsächlich in Waakirchen bleibt, darüber könne er zum aktuellen Zeitpunkt keine konkrete Aussage treffen. Und auch Biolink-Geschäftsführer Peter Gämmerler will sich erst äußern, wenn „die Dinge fest entschieden sind“.
Wie berichtet hatte Biolink schon lange um ein Grundstück in Waakirchen gepokert. Die Gemeinde hätte dem Unternehmen auch gerne eine Fläche am Brunnenweg angeboten, aber hatte zum damaligen Zeitpunkt – ohne die Fläche von Hagleitner – nicht genügend Platz. So sicherte sich Biolink ein Grundstück in Bad Tölz. Dann kam der Verkauf an die französische Unternehmensgruppe dazwischen – und die Pläne wurden verworfen.
Die neue – als Gewerbegebiet ausgewiesene -Wiesenfläche befindet sich direkt gegenüber von Biolink. Sollte sich das Unternehmen mit seiner Produktionsstätte tatsächlich dort ansiedeln, bliebe nicht viel Platz für andere Unternehmen.
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