Mit einem Pressegespräch wollte Thomas Tomaschek, Grünen-Gemeinderat in Rottach-Egern, nochmals die Öffentlichkeit über die talweite öffentliche Ratssitzung zum Thema Klimaschutz am 15. November um 19:30 Uhr im Rottacher Seeforum sensibilisieren. Für Gemeinde- und Stadträte gebe es auch Sitzungsgelder. Diese talübergreifende Sondersitzung sei aber kein Novum. Auch zum Hochwasserschutz habe es 2016 bereits ein gemeinsames Treffen gegeben, auch Jahre zuvor schon.
Gemeinsam sei die Sitzung deshalb, weil der Klimaschutz alle etwas angehe und nicht vor der Gemeindegrenze haltmache. Nach Absprache mit allen Bürgermeistern wolle man sich verstärkt dem Thema annehmen, sagte ATTEK-Sprecher Thomas Tomaschek auf einer Pressekonferenz am Dienstag im Rottacher Rathaus. Mitglieder des Arbeitskreises sind Gemeinde- und Stadträte der fünf Talgemeinden. Doch zum Pressetermin waren nur Tomaschek und Markus Wrba als Ratsmitglied aus Kreuth vertreten, zudem Karl Schönbauer als Gründer von ATTEK.
Aktionsplan für den Landkreis
„Wir vermitteln Synergieeffekte zwischen den einzelnen Talgemeinden“, so Schönbauer. Es müsse ja nicht fünfmal jede Gemeinde den gleichen Fehler machen. Es reiche, wenn dies in einer Gemeinde passiere und andere daraus lernen könnten. Diese Erkenntnis habe zur Gründung der ATTEK geführt. Dessen Gemeinderäte als Mitglieder sollten die Ideen in die jeweiligen Gremien tragen.
„Wir sind dabei die Schnittstelle“, ergänzte Tomaschek. Beim Thema Klimaschutz wollten nun alle Talgemeinden an einem Strick ziehen. Bei der gemeinsamen Sitzung gehe es zunächst um die Bedeutung des Klimaschutzes. „Warum ist der für uns wichtig“, so Tomaschek. Die Referenten haben sich verschiedene Aspekte vorgenommen. „Ökoroutine. Damit wir tun, was wir für richtig halten“, „Integriertes Klimaschutzkonzept für den Landkreis“ mit einem „Aktionsplan“ und mögliche Maßnahmen zur „Klimaschutz-Agenda Tegernseer Tal“.
Ziel sei es laut Wrba, wie man aus den üblichen Verhaltensmustern in ein ökologisches Denken kommen könne. Denn Adressat dieser Veranstaltung sei letztlich der Bürger. Nur der könne eine Energiewende umsetzen. „Die Kommunen sind nur mit vier Prozent am Energieverbrauch beteiligt und letztlich nur der Impulsgeber“.
Nur noch erneuerbare Energie ab 2035
Zwar gebe es laut Tomaschek schon die Bürgerstiftung Energiewende Oberland, in der alle Gemeinden Mitglied seien. Ihr „hehres Ziel“ sei es, ab 2035 nur noch erneuerbare Energie zu erzeugen. Um dies zu erreichen gebe es das Integrierte Klimaschutzkonzept des Landkreises. Der Ursprungsbeschluss sei schon 2009 gefasst worden, doch „nur wenige kennen das Konzept“, sagen Wrba und Tomaschek übereinstimmend.
Zwar gebe es nun auch seit Februar 2018 Aktionspläne, „doch wir müssen es einfach nur mal tun“, wünschte sich der Grünen-Gemeinderat. Solche Gremien würden nur beraten und beschließen. Schwerlich würden sich im Gemeinderat Projekte entwickeln lassen. Selten genug kämen aus Fraktionen auch Impulse, so Wrba, wie zuletzt im Tegernseer Stadtrat.
Dies bedeute jede Menge ehrenamtliche Arbeit in der eigentlichen Freizeit. Es bedarf eines entsprechenden „Energieaufwandes, wenn sich eine Fraktion zusammentut“, wusste Wrba. Deshalb sei ATTEK von den Bürgermeistern gebeten, Vorschläge für die Kommunen zu erarbeiten. „Wenn wir es nicht machen“, so Tomaschek, wer dann“.
„Go Green“
Im Vorfeld dazu gibt es bereits an diesem Donnerstagabend einen Informationsabend der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT). Im Wiesseer Postsaal geht es um das nachhaltige Tourismuskonzept der österreichischen „Alpine Pearls Gemeinde Werfenweng“. Ihr wird eine Vorreiterrolle bei der „sanften Mobilität“ nachgesagt. „Werfenweng setzt seit Längerem auf ein zukunftsweisendes Wirtschafts- und Tourismuskonzept und trägt damit zum Erhalt des Lebens- und Kulturraums der Alpen in besonderem Maße bei.
Die Idee, welche auf Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz setzt, ist zukunftsorientiert und soll zur Nachahmung motivieren“, so die Pressemitteilung zur Veranstaltung. Zusammen mit den Tourismusorganisationen und Gemeinden im gesamten Landkreis Miesbach soll diesem Modellcharakter „nun auch bei uns in der Region der Weg geebnet werden“, hofft man bei der TTT.
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