Gezerre um die Villa am See

Seit das einstige Hotel einen neuen Eigentümer hat, versucht dieser in einer „Salamitaktik“ Stück für Stück der wertvollen Immobilie in Eigentumswohnungen umzuwandeln. Damit die touristische Nutzung jedoch nicht gefährdet ist, entschied sich die Stadt nun zu einer drastischen Maßnahme.

Die Villa am See – so wie man das Anwesen kennt / Foto: Klaus Wiendl

Die Lage am See ist für Investoren verlockend. Wenn man dem Gastronomiebetrieb Villa am See mehr Eigentumswohnungen abringen könnte, wäre die Rendite höher und sicherer als bei einem Hotel. Möglicherweise spielte dies eine Rolle, als Michael Sachs von der De Lago GmbH aus München die Immobilie vom Vorbesitzer Klaus Hurler erwarb.

Seitdem plant Sachs als neuer Bauherr Veränderungen. Aus dem jetzigen Kaminzimmer samt Bibliothek im Erdgeschoss soll eine 132 Quadratmeter große Wohnung mit eigenem Eingang werden. Dafür will er im Obergeschoss die Gastrofläche um 70 Quadratmeter verkleinern.

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Auch den gegenüberliegenden Gebäudetrakt mit Rezeption und Bankett-Saal will der neue Eigentümer in Angriff nehmen. Im Erd- wie Obergeschoss soll eine Wohnung mit 180 Quadratmetern entstehen. Eine Wohnbebauung habe es im ehemaligen Eyb-Hof in den zurückliegenden Jahren dort an der Ostseite bereits gegeben. Neu hinzukommen würde eine Doppelgarage.

Veränderungssperre stoppt Investorenpläne

Auch seeseitig sind Veränderungen geplant. Der bestehende Pavillon soll auf 50 Quadratmeter vergrößert werden. Vorgesehen ist auch eine Freischankfläche, ebenso ein Verbindungsbau zwischen Pavillon und dem bestehenden Nebengebäude an der Straße. Zudem soll ein Toilettenhäuschen entstehen. Die Parkplätze sollen neu angeordnet werden, fehlende Stellplätze müssten in einer bergseitigen Tiefgarage untergebracht werden.

Den Bedenken einiger Ausschussmitglieder, dass der Eigentümer nach und nach mehr Wohnungen planen könnte, schob Bürgermeister Johannes Hagn zuletzt im Bauausschuss einen Riegel vor: „Wir haben den Baubewerbern ganz klar gesagt, dass es hier keine Salamitaktik gibt“. Um aber auf der sicheren Seite einer touristischen Nutzung zu sein, beschloss der Stadtrat nun einstimmig eine Veränderungssperre.

Sie werde erforderlich, so die Begründung, weil der neue Eigentümer Grundstücke veräußern wolle. Dies gehe aus drei Anträgen auf Vorbescheid zur Nutzungsänderung der Villa am See und baulichen Erweiterungen auf dem seeseitigen Grundstück hervor. Diese Anträge würden im Konflikt mit den Zielen zur geplanten Aufstellung eines Bebauungsplans Villa am See stehen, „der die Zweckbestimmung Hotel vorsieht“. Einen städtebaulichen Vertrag, der dies rechtlich sichern würde, gebe es noch nicht. Gleiches gelte auch für das seeseitige Grundstück. Auch dort gebe es für die touristische Nutzung und Zugänglichkeit der geplanten Bauten für die Öffentlichkeit noch keinen Vertrag.

Die künftige Nutzung der Villa am See ist demnach noch in weiter Ferne.

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