Ein Kommentar von Klaus Wiendl
Das Tal fühlt sich abgehängt, trotz der Bekenntnisse der CSU zur Elektrifizierung, meist nur Lippenbekenntnisse in Wahlkampfzeitetn. Denn bei Zügen unter Strom wären nicht nur die Weichen beheizt, auch modernere Schneefräsen kämen zum Zug. So forderte der CSU-Kreisverband die Zukunftsfähigkeit der Bahnanbindung mit dem „zügigen Ausbau der Elektrifizierung und des Halbstundentaktes“.
Jetzt müssten die Weichen gestellt werden, damit der Landkreis auch in Zukunft eine vernünftige Bahnanbindung an die Landeshauptstadt habe. Insbesondere Berufspendler, Schüler und Urlaubsgäste seien auf die Bahn angewiesen, hat man bei der CSU erkannt. Damit könne man im Landkreis den Pkw-Verkehr in Zukunft reduzieren, weil man mehr Tagesgäste auf die Schiene bekomme.
Es sei aus Sicht der CSU im Landkreis dringend geboten, die Bahn-Infrastruktur zukunftsfähig auszurichten und den Halbstundentakt voranzubringen. Deshalb werden die Bayerische Eisenbahngesellschaft, die DB Netz AG und die Bayerische Oberlandbahn unverzüglich aufgefordert, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Elektrifizierung der Strecken zeitnah umzusetzen und die Umsetzung des Halbstundentaktes zügig einzuleiten. Zugleich soll der Landrat im Interesse aller Landkreisgemeinden gleichlautende Forderungen gegenüber BEG, DB Netz AG und BOB vertreten und so öffentlichen Druck ausüben.
Keine Lösungen für Zehntausende BOB-Pendler
Diese Forderungen stammen nicht etwa aus jüngster Zeit. Bereits vor vier Jahren hatte sich die CSU als Regierungspartei in Bund und Land das Thema, das den betroffenen Bürgern unter den Nägeln brennt, auf die Fahnen geschrieben. Doch geschehen ist seitdem nichts. Gerne wurde die Elektrifizierung ab Holzkirchen von den CSU-Wahlkreisabgeordneten Ilse Aigner und Alexander Radwan in Festtagsreden thematisiert, doch ohne Erfolg. Stattdessen redet man lieber über Lufttaxis für Reiche. Aber gute Lösungen für Zehntausende von BOB-Fahrgästen fallen unter den Tisch.
Erst für das Jahr 2032 ist die Elektrifizierung angepeilt. Doch ein Aufstand der Landkreisbürgermeister über dieses Hinausschieben auf den Sankt Nimmerleinstag ist nicht bekannt. Lieber verteufelt man die verstopften Straßen. Das ist einfacher und kostet nichts. Sonst müsste man ja in den ÖPNV investieren. So werden Pendler wieder aufs Auto umsteigen, um wenigstens im Schneckentempo ihr Ziel zu erreichen. Die BOB schafft nicht mal dieses.
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