Es fährt ein Zug nach Nirgendwo

Die BOB ist das 1860 München unter den hiesigen Transportunternehmen. Mit Tradition verbunden, schon lange nicht mehr erstklassig, zuweilen chaotisch, aber dennoch bei nervenstarken Menschen beliebt. Während des K-Falls, vulgo Winter im Januar, riss aber bei vielen Fans der Geduldsfaden. Da wachte für einen Moment auch die Bürgermeisterriege aus ihrem Murmeltier-Winterschlaf auf. Ein Kommentar.

Erst mit den Bürgermeistern, dann mit dem Landrat – diese Woche fanden die Krisengespräche statt

Ein Kommentar von Martin Calsow:

Das Verkehrsministerium: seit mehr als einem Jahrzehnt in der Hand der CSU.
Die CSU-Landkreisabgeordnete ist Präsidentin des Bayerischen Landtags und im Vorstand der Partei, also kein kleines Licht, das ungehört auf der Hinterbank sein Leben fristet.

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Kurz: Eigentlich könnte man von der Staatsregierung bis hinunter zum letzten CSU-Bürgermeister schnelle und nachhaltige Lösungen zur BOB-Nerverei erwarten. Ach, diese elende Möglichkeitsform. Könnte. Müsste. Sollte. Sie suggeriert, dass man noch in diesem Jahrzehnt eine positive Veränderung im Verkehrswesen des Oberlands erleben darf. Was passiert aber? Der Talbürgermeister bestellt ein, schaut ernst in die Kamera, fährt dann zufrieden heim und erhöht irgendeine Steuer.

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Es wird gern geredet, getaskforced, gekrisengipfelt. Aber am Ende bleibt es bei warmer Luft. Für die meisten CSU-Politiker ist die BOB toxisch. Man kann mit dem Thema eigentlich nur verlieren. Denn nach wie vor ist die größte Partei aller Zeiten eine Straßen- und Flächenfraß-Partei.

Lieber hier einen Trog und da eine Umgehungsstraße in die Landschaft klotzen, statt den ÖPNV als Herausforderung anzunehmen. Wo bleibt die von der Aigner Ilse angekündigte Elektrifizierung? Wo ist das zweite Gleis, wo sind die günstigeren Tarife? Ach komm’, egal. Wir nehmen das Auto. Bayern ist eben auch BMW und Audi…

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