Laut Pressemeldung von SME informierte dessen Verwaltungsratspräsident Florian Kamelger vorab Peter Höß, dass es eine „temporäre Unterbrechung des Bauprojekts“ bis Ende des Jahres geben werde. Als Grund nennt Kamelger „ändernde Voraussetzungen aus Sicht des Denkmalschutzes in der Wandelhalle während der Bauphase, verschiedene zunehmend einschränkende Entwicklungen darunter die Art und Weise der verlangten Umsetzung behördlicher Vorgaben wie auch kostenmaximierendes Verhalten einzelner Partner“.
Diese könnten sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens auswirken. „Das nehmen wir zur guten Gelegenheit, korrigierend auf diese Faktoren einwirken zu können“, so Kamelger. Wesentliche Arbeiten sollen vorerst eingestellt werden.
Für den Rathauschef war dies eine wenig erfreuliche Nachricht, „von der ich überrascht wurde“, so Höß (Wiesseer Block) auf Nachfrage. Aber er verstehe den Bauherrn, dass dieser sich den „Rücken freihalten“ wolle. Denn er habe noch weitere Verhandlungen insbesondere zum Denkmalschutz in Miesbach zu führen. Im dortigen Amt hätte es Kamelger inzwischen mit neuen Mitarbeitern zu tun, bei denen noch Klärungsbedarf bestehe.
Ölhaltiger Untergrund am ehemaligen Jodbad
Ein weiterer Grund könnte nach Ansicht von Höß der sehr schwierige Untergrund auf dem ehemaligen Jodbad-Gelände sein, wie sich beim Aushub und der Pfählung gezeigt habe. Oftmals schwimme ein Ölfilm auf dem Wasser. Wenn jemand die Situation von Wiessee nicht kenne, so Höß, stoße er vielfach auf kontaminiertes Material.
Nachdem es sich hier um einen „größeren Batzen“ handeln würde, müssten solche Dinge noch geregelt werden. Bei den durchgeführten Probebohrungen ist dieses Problem offensichtlich nicht erkannt worden. Wenn es um die Entsorgung des Aushubs gehe, könne dies schon zur Aussetzung des Bauvorhabens führen. „Was genau eine Rolle spielt, kann man nur von SME erfahren“, muss Höß einräumen. Er als Bürgermeister weiß es offensichtlich nicht genau.
Wandelhalle auf Holzpfähle gebaut?
„Es ist schade, wenn jetzt unterbrochen wird“, meint Höß, dies aber sei Sache zwischen SME und den Behörden. „Die wollen einfach ein paar Dinge sauber klären und dann geht’s weiter“. Auf die Frage, welchen Zusammenhang es denn von der denkmalgeschützten Wandelhalle zur Errichtung des Aktivitätshotels und des medizinischen Zentrums gebe, meinte Höß, „Auch eine SME muss genau kalkulieren“.
Ein Problem sei mit der Entfernung des Bodens in der Wandelhalle entstanden, die nach seinen Kenntnissen auf Holzpfählen gebaut wurde. Solche Situationen würden erst in der Bauphase erkennbar. Nun müsse man eben nachjustieren, da man dies vorher nicht gesehen habe.
Dass SME das Projekt ganz abschreibt, befürchtet Höß nicht. Denn der Bebauungsplan gebe genau vor, was dort entstehen könne. „Es gibt keinerlei Hinweise Kamelgers, von dem Vorhaben abzuweichen“. Er gehe davon aus, so Höß, „wenn SME die Dinge auf die Reihe bringt, dann geht’s weiter“
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