Rege Diskussionen rund um‘s Ärgernis Parken hatte es beim ersten Tegernseer Stammtisch vor rund einem Monat gegeben. Am Montagabend erfolgte die erste Tat auf die Diskussionen hin. Barbara Balk hatte im Namen der „Vereinigung der Geschäftsleute der Stadt Tegernsee“ einen Antrag zum Parkkonzept eingereicht. In der Sitzung des Bau-, Verkehrs- und Umweltausschusses wurde er behandelt.
Antrag auf potenzielles “Parkplatz-Sharing” und mehr Plätze am Lerchenwald
Bei dem Antrag geht es darum, im Zuge der Vergabe neuer Anwohner-Parkplätze abzufragen, wer tagsüber außerhalb der Stadt Tegernsee unterwegs ist. Wäre dem so, so könnte den Stellplatz tagsüber ein zweiter Auto-Eigentümer nutzen. Der Platz wäre tagsüber besser ausgenutzt. Und abends könnte der erste Eigentümer seinen Parkplatz wieder selber nutzen. Eine Parkzone könnte sich finanziell damit besser darstellen, so konnte man es dem Schreiben der Vereinigung entnehmen.
In der Praxis käme das ganze dann einer Art „Parkplatz-Sharing“ gleich und würde damit das Kontingent der Stellplätze in der Stadt erhöhen. Bereits seit geraumer Zeit existiert ein sogenanntes Park-Abo. Danach können Pendler beziehungsweise Anwohner ohne eigenen Stellplatz bei der Stadt ein Jahresabo für einen Autostellplatz erwerben. Dabei geht es um einen „Abstellplatz für das KFZ“, jedoch nicht um einen „festen reservierten Parkplatz“.
„Der Antrag ist grundsätzlich nachvollziehbar.“ Darüber waren sich die Ausschuss-Mitglieder einig. Wichtig sei, dass die Regelungen alle klar formuliert werden, also im Klartext: wer wann wo parken darf. Die Frage, wie viele Abo-Kontingente überhaupt erteilt werden könnten, sei bisher noch unklar gewesen. Ungut wäre, wenn die Park-Abos überbelegt wären und die Abo-Inhaber ihre Autos nicht unterbringen. Nachdem sich die Verwaltung aber dem Thema angenommen hatte, könnten neue Park-Abos ausgegeben werden, so hieß es. Konkret ging es um drei weitere Plätze am Parkplatz Lerchenwaldstraße. für die neue Abos zur Verfügung gestellt werden.
Lieber gleich “klotzen”
Nicht ganz zufrieden damit zeigte sich Rudolf Gritsch. Dies sei zwar eine „agile Annäherungsweise“ an das Problem und er „finde das auch sehr gut“. Allerdings dass man jetzt akkurat bei der kleinsten Parkzone beinne, das versehe er nicht. „Man gewinnt nicht viel“, so kritisierte er. Ob man das dann ohne weiteres auf die großen Parkzonen übertragen könne, so fragte er in die Runde. Und: „Hätte man mit einem der größeren beginnen können?“
„Ich kann es mir auch bei den größeren vorstellen!“ So bestätigte Bürgermeister Johannes Hagn. Und die Verwaltung könnte dies auch unterschreiben. Andreas Obermüller warnte, gerade am Bahnhofsareal nicht alles mit Park-Abos zu belegen, da man auch Ad-hoc-Plätze für Kurzparker – also Einkäufer – vorhalten müsse. Im Endeffekt einigte man sich dann auf einen Kompromiss.
Nach diesem werden die Park-Abo-Kontingente für Pendler und Anwohner im Bahnhofsareal um 23 weitere erhöht. Um im Falle, dass sich die Erweiterung nicht bewährt, handlungsfähig zu bleiben, werden die neuen Abos nur auf Widerruf ausgestellt. Nach rund sechs bis neun Monaten will man sich noch einmal zu einem Statusbericht zusammensetzen.
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