Der Bauantrag sieht den Neubau eines Mehrfamilienhauses mit Tiefgarage Driessenstraße vor. Der Vorbescheid wurde bereits vor mehr als zwei Jahren vom Bauausschuss genehmigt. Geplant ist ein „mächtiges“ Gebäude auf drei Etagen und einem Dachgeschoss, mit einer Länge von 20 Metern, 12 Metern Breite und einer Höhe von knapp zehn Metern. Das sei zweifellos hoch, hieß es einst, doch die umliegenden Referenzhäuser seien teils noch höher, erklärte Bauamtsleiter Helmut Köckeis. Einzig die Zufahrt zur Tiefgarage habe sich zu den bisherigen Planungen geändert.
Sie soll nun direkt von der Driessenstraße erfolgen. Dies sei seinerzeit auch von diesem Gremium angeregt worden. Insgesamt sollen in dem „mächtigen Haus“ sieben Eigentumswohnungen entstehen. Damit sich die einst ausschließlich touristische Nutzung „widerspiegele“, forderte der Bauausschuss zuletzt wenigstens zwei Ferienwohnungen, möglichst mit je 60 Quadratmetern. Diese entstehen im Erdgeschoß. Die erforderlichen 18 Stellplätze sind auf dem eigenen Grundstück vorhanden. Zehn an der Straße, acht in der Tiefgarage. „Wieder eine mehr“, war am Ratstisch zu hören. Klaudia Martini (SPD) fragte bei der Umwandlung in Wohneigentum nach der „Fremdenverkehrssatzung“.
Eine löchrige Fremdenverkehrssatzung
Diese touristische Nutzung sei bei Nachbarhäusern schon vor Jahren aufgegeben worden, da man der „Gründung von Wohnungseigentum zugestimmt“ habe. Nun könne man eben „nicht mit verschiedenem Maß messen“. Mit den zwei Ferienwohnungen ist laut Köckeis „der Bezug zur näheren Umgebung direkt am Kurpark noch gegeben“ Die Umwandlungen in Eigentumswohnungen habe Berchtesgaden zuletzt „medienwirksam verhindert“, erwähnte Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block). Die Gemeinde Kreuth will nun diesem Beispiel folgen. Berchtesgaden habe aber nur etwas gemacht, „was wir schon lange haben“, so Höß. Mit der Fremdenverkehrssatzung habe es schon länger die Möglichkeit gegeben, vermehrt Zweitwohnsitze „zu verhindern“. Leider aber habe man „schon in vielen Fällen eine Ausnahme zugelassen“. In diesem Fall aber sollte die Nutzung für den Fremdenverkehr durch eine Dienstbarkeit gesichert werden, verlangte zuletzt Rathauschef Höß
Das Bauvorhaben der Familie Wagner wurde einstimmig genehmigt. Das Mobiliar der alten Ferienwohnungen ist schon ausgeräumt. Nun dürfte einer weiteren Baustelle im Kurviertel nichts mehr im Wege stehen. Einen Steinwurf weg findet noch die Gründung des Aktivitätshotels von SME statt. Aber nicht mehr lange, denn die Investoren haben einen „temporären Baustopp“ angekündigt.
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