Zugausfälle, Verspätungen und heftige Kritik im Netz und von Seiten der Landkreis-Politiker. Die BOB musste vergangene Woche wieder einiges einstecken. 2020 soll Abhilfe mit neuen LINT-Zügen geschaffen und damit der Bahnverkehr im Oberland verbessert werden. Doch die Politik scheint in den vergangenen Tagen noch einmal mehr den Druck der Pendler gespürt zu haben und hat nun reagiert.
Hierzu trafen sich Bundestagsabgeordneter Alexander Radwan, Bürgermeistersprecher und Landratskandidat Olaf von Löwis, Landtagspräsidentin und Miesbacher Stimmkreisabgeordnete Ilse Aigner und der Tölzer Stimmkreisabgeordnete Martin Bachhuber mit Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart in Holzkirchen. Das Ziel? Ein störungsfreier und stabiler Bahnverkehr im Oberland.
Flotte der neuen Züge soll aufgestockt werden
Damit das nicht länger Zukunftsmusik bleibt, sondern bald Realität wird, haben sich die Abgeordneten für eine zusätzliche Verstärkung der LINT-Flotte stark gemacht, die 2020 die aktuellen Talent- und Integral-Züge ersetzen wird. Bei dem Vorort-Termin appellierten sie an Reichhart, bei der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) schnellstmöglich die Bestellung von sechs weiteren LINT-Zügen voranzutreiben – zusätzlich zu den 25, die die gesamte bestehende Fahrzeugflotte sowieso austauschen sollen.
Reichhart sicherte seine Unterstützung zu: „Aufgrund der Kapazitätsengpässe besteht hier dringender Handlungsbedarf. Wir stellen so sicher, dass der Bahnverkehr im Oberland noch mehr stabilisiert wird. Damit können wir für das Oberlandnetz ein bedarfsgerechtes Angebot bereitstellen.“
Mit den neuen Zügen soll alles besser werden
Aigner ist sich sicher, dass mit dem Austausch der alten Fahrzeuge, den sie als Bayerns Verkehrsministerin im vergangenen Jahr genehmigt hat, die Ausfälle deutlich weniger werden. „Der große Vorteil ist, dass damit nur noch ein System auf der Schiene ist und nicht zwei – wie derzeit mit dem Integral und dem Talent.“ Deshalb sollen künftig alle Zuggarnituren miteinander kombiniert werden, „wenn mal Not am Mann ist.“
Durch die zusätzlichen sechs Züge werde die Zuverlässigkeit laut Aigner noch einmal erhöht, weil dann ein Puffer in Form zusätzlicher Fahrzeuge da sei. Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahme wäre, dass damit eine Ausweitung des Halbstundentakts am Wochenende möglich wird. Die Ausnahme ist der Abschnitt Schliersee – Bayrischzell, da hier die Infrastruktur nur einen Stundentakt erlaubt.
Die zusätzlichen Züge ermöglichen außerdem sogenannte überschlagende Wenden am Münchner Hauptbahnhof. Das bedeutet, dass unabhängig vom ankommenden Gegenzug ein Zug zur Abfahrt bereitsteht, was Verspätungen reduzieren soll. Mit diesem Maßnahmenpaket, so Aigner, „können wir den Zugverkehr im Oberland stabilisieren und an die Bedürfnisse der Pendler, Touristen und Ausflügler anpassen“.
Bis es soweit ist – also in rund einem Jahr – muss das Tal und Oberland weiterhin auf störungsfreie Fahrten hoffen. Schnellere Lösungen scheint die Politik nicht auftreiben zu können. Wir haben letzte Woche eine Facebook-Umfrage zum Thema Pünktlichkeit bei der BOB gemacht. Und auch wenn die Umfrage keinesfalls repräsentativ ist, so zeigt sie doch ein Stimmungsbild unserer Facebook-Follower:
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