Ein Kommentar von Martin Calsow:
- Herr M. will jeden Tag seine Frau in einem Münchner Krankenhaus besuchen. Sie hat Krebs. Vor einem Jahr hat er auf Anraten seiner Kinder den Führerschein abgegeben, ist als Talbewohner auf die BOB angewiesen.
- Frau S. studiert in München. Ihre Mutter konnte ihr keine Wohnung in Schwabing kaufen. Sie arbeitet als Verkäuferin. Die Tochter muss mehrfach in der Woche rechtzeitig zu Vorlesungen in die Stadt. Ein Auto kann sie sich nicht leisten.
- Herr P. arbeitet bei einem IT-Unternehmen als Sicherheitskraft. Er hat zwei mündliche Verwarnungen seines Chefs bekommen, weil er zu spät zur Arbeit erschien. Er hatte sich auf die BOB verlassen…
- Die Mitglieder einer Oberland-Burschenschaft wollen auf der Wiesn auch trinken. Mehrfach kamen sie nicht mehr heim, weil die BOB ausfiel. Sie nehmen das Auto, wird schon einer dabei sein, der im Zelt nur ein Spezi bestellt…
- Familie S. kann sich nur ein Auto leisten. Der Vater hat seine Arbeitsstelle in Rosenheim, die Frau hat in München frisch als Intensiv-Pflegerin eine Stellung gefunden. Einer muss die BOB nutzen. Noch in der Probezeit wird ihr gekündigt. Sie hat es mehrfach nicht rechtzeitig zur Arbeit geschafft. Der Patient hatte vergeblich auf sie gewartet.
Aber dann kommt die Spaßtruppe von der CSU, vier Männer und eine Frau, schauen engagiert und sind dann wieder weg – mit dem Auto. Die anderen, die auf die BOB warten, die sind vermutlich nicht ihre Wähler. Die sind Frau Aigner, dem kommenden Landrat von Löwis und dem allgemein unbekannten Verkehrsminister Bayerns vielleicht auch egal. Kann jemand herausfinden, wann die Ilse Aigner das letzte Mal für die Fahrt zum Landtag die BOB nutzte?
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