Schleichend durch Gmund

Verkehr ist das Aufreger-Thema Nummer Eins im Tal. Aktuell macht auch die Baustelle im Gmunder Zentrum einigen Autofahrern zu schaffen. Immer wieder blockieren LKW die Straße. Die Folge: ein Gewirr aus Autos, Radl und Fußgängern. Doch wie lange dauern diese Behinderungen noch? Und was sagt der Bauherr?

Autofahrer, Fußgänger und Baufahrzeuge im Gmunder Ortszentrum

Es ist Sommer. Es ist Ferienzeit. Es ist Hochsaison im Tal. Das bedeutet auch enorm viel Verkehr. Hinzu kommen dann noch Baustellen rund um den See. Aktuell brauchen Autofahrer vor allem in Bad Wiessee viel Geduld. Doch auch in Gmund reihen sich oft Stoßstange an Stoßstange, vor allem dann, wenn Baufahrzeuge die Bundesstraße gegenüber dem REWE-Markt im Zentrum blockieren.

Nachdem wir zuletzt die Frage stellten, warum Großbaustellen wie die in Wiessee gefühlt immer während der Sommermonate durchgeführt werden, haben wir uns diesmal näher mit der Baustelle in Gmund beschäftigt. Entstehen soll dort auf dem sogenannten Viehhallenplatz ein Ensemble für Gewerbe und Arztpraxen im Erdgeschoss, 22 Wohnungen darüber sowie eine Tiefgarage mit drei Ebenen – zwei für Parkplätze und eine für Lagerräume. Die Pläne von Bauherr Christian Werth stießen im Gmunder Gemeinderat nicht von Anfang an auf Zustimmung. Doch dann genehmigte das Landratsamt das Vorhaben.

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Großes Bauvorhaben, wenig Platz

Seit rund einem Jahr klaffte erstmal ein enormes Bauloch in der Gmunder Ortsmitte. Nun ist das Projekt vorangeschritten. Um die Verkehrsbehinderung aber so gering wie möglich zu halten, erfolgt der Anlieferverkehr – zum Leidwesen der Anwohner – hauptsächlich über die Max-Obermayer-Straße. „Wir haben mit allen Beteiligten ein Baustellenkonzept für die Anlieferung erarbeitet. Mit dabei waren Vertreter der Feuerwehr, Polizei, Straßenbauamt Rosenheim, Gemeinde Gmund und Baufirma“, erklärt Bauherr Christian Werth.

Dies bestätigt auch Matthias Kreuz vom Staatlichen Bauamt Rosenheim. „Da die Baustelle unter sehr beengten Verhältnissen ausgeführt werden muss, wurde der Arbeitsbereich auf den Gehweg ausgeweitet.“ Da es sich hier um einen stark frequentierten Gehweg handelt, muss deshalb immer ein Notweg für Fußgänger vorhanden sein. „Dieser wird auf der nebenan liegenden Parkfläche geführt. Somit ist die Parkfläche für den Lieferverkehr nicht nutzbar“, so Kreuz. Aus diesem Grund werde der Lieferverkehr über die nahegelegene Seitenstraße abgewickelt.

Rechte Fahrspur wird teilweise gesperrt

Die Hauptanlieferung erfolgt über einen großen betonierten Be- und Entladeplatz, „der extra auf meinem Grundstück eingerichtet wurde“, wie Bauherr Werth erklärt. Ganz ohne Beeinträchtigung der B307 geht es allerdings nicht. Zeitweise blockiert immer mal wieder ein großer LKW die rechte Fahrspur der Hauptstraße. Und das an einem so unübersichtlichen Eck mit Zufahrt zum REWE und Maximilian, zur Max-Obermayer-Straße Richtung See und dem enormen Verkehrsfluss auf der Hauptstraße. Die Auswirkungen? Stockender Verkehr und manchmal auch Staus, die trotz der Abbiegespur, zeitweise entstehen.

Blockieren Baufahrzeuge die rechte Fahrbahn, soll der Verkehr über die Linksabbiegespur zum Rewe-Parkhaus fließen.

„In der Regel benötigen wir die zusätzliche Entladestelle an der Hauptstraße ein bis zweimal die Woche für jeweils zwei Stunden“, bestätigt Werth. Allerdings sei seiner Meinung nach der Rückstau bei solch kurzfristigen Entladungen ohnehin nicht so groß, da die Straße an dieser Stelle dreispurig verläuft und der Verkehr somit über die Linksabbiegespur zum REWE-Parkhaus fließen kann.

Beeinträchtigungen sollen bald vorbei sein

Die notwendige verkehrsrechtliche Genehmigung durch das Landratsamt Miesbach in Abstimmung mit den beteiligten Stellen wie dem Staatlichen Bauamt Rosenheim, der Polizei und der Gemeinde liege laut Werth vor. Dies bestätigt auch Kreuz vom Staatlichen Bauamt Rosenheim. Doch wie lange wird die Hauptstraße in Gmund noch von dem Riesenbauprojekt beeinträchtigt sein? Nicht mehr lange, verspricht Werth.

Da wir in spätestens vier Wochen das Dach komplett eingedeckt haben und die Kräne abgebaut werden, wird es auf der Tegernseerstraße bald keine Behinderungen mehr geben.

Dessen schließt sich auch Kreuz vom Staatlichen Bauamt an. Er zeigt sich zuversichtlich, schließlich läuft die verkehrsrechtliche Anordnung demnächst sowieso aus. „Auch angesichts des schon weiten Baufortschritts ist zu hoffen, dass bald keine Einschränkungen mehr vorliegen.“

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