Haus in Gmunder Ortsmitte genehmigt

Gegenüber vom Maximilian wird es ernst. Noch vor wenigen Wochen war der Gmunder Gemeinderat wenig begeistert von den Plänen des Bauherrn. Jetzt scheint es aber kein zurück mehr zu geben. Der Plan für das Haus in der Tegernseer Straße 8 steht.

Das alte Gebäude an der Tegernseer Straße in Gmund wird abgerissen – dafür sollen viele Eigentumswohnungen und eine dreigeschossige Tiefgarage entstehen.

Seit 1399 prägte das Haus gegenüber dem Maximilian in der Tegernseer Straße das Gmunder Ortsbild. Jetzt musste es weichen. Ein neues Wohn- und Geschäftshaus soll entstehen. Wie Bauherr Christian Werth kürzlich in einem Interview mit der TS erklärte, seien entgegen aller Mutmaßungen im gesamten Erdgeschoss Geschäftsräume geplant. Im Obergeschoss sollen statt der ursprünglich geplanten 12 jetzt 22 Wohnungen entstehen.

Ihm liege sehr viel daran, die Wohnungen an Einheimische zu vermieten. „Ich habe kein Interesse an Straßenzügen mit heruntergelassenen Rolläden“, betonte er im März. Die Gemeinde hatte jedoch Bedenken. Vor allem die dreigeschossige Tiefgarage bereitete den Ratsmitgliedern im letzten Ortsplanungsausschuss Kopfzerbrechen.

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Doch wie Werth jetzt mitteilt, hat das Landratsamt den Bauantrag in der vergangenen Woche genehmigt. 22 Wohnungen oben, Gewerbe unten, und eine dreistöckige Tiefgarage mit zwei Flächen Parkraum und einer Fläche für Kellerräume. Jetzt gibt es also kein zurück mehr – der Ortskern von Gmund verändert sich.

Ursprünglicher Artikel vom 14. März 2018

In der Gmunder Ortsmitte tut sich was: Kaum ist die Dauer-Baustelle am Maximilian fast beendet, folgt schon die nächste. Direkt gegenüber wird bald das nächste Großprojekt in Angriff genommen. Doch damit hat die Gemeinde ein Problem. Denn der Bauherr will mehr Eigentumswohnungen als Geschäfte.

Seit dem Jahr 1399 prägt das Haus an der Tegernseer Straße in Gmund das Ortsbild. Wo früher das Stallgebäude des Gasthofs Maximilian war, beherbergte das Haus bis vor kurzem noch eine Apotheke, die Reinigung und andere Geschäfte. Doch die Erbengemeinschaft Glasl verkaufte das komplette Ensemble gegenüber dem Rewe an den Bauunternehmer Christian Werth.

Nun wird das alte Traditionsgebäude abgerissen und ein neues Wohn- und Geschäftshaus soll entstehen. „Dieses Großprojekt gäbe es nicht, wenn der Vorbesitzer – aus welchen Gründen auch immer – das Areal nicht verkauft hätte“, erklärte Bürgermeister Georg von Preysing bei der vergangenen Ortsplanungsausschuss-Sitzung. „Doch der neue Besitzer hat natürlich andere Ideen und will was verändern.“

Mehr Wohnungen und eine größere Tiefgarage

Aus diesem Grund wurde ein Bauantrag für das Haus an der Tegernseer Straße 8 gestellt. Beim letzten Mal äußerten einige Ratsmitglieder Bedenken. Diese wurden dem Bauherrn dann mitgeteilt „und jetzt hat er komplett alles umgeplant“. Bei der ursprünglichen Planung sollten mehrere Eigentumswohnungen, zwei Läden, ein Café und zwei Büros entstehen. Jetzt ist alles anders. „Es sollen 10 Wohnungen mehr werden und dafür weniger Gewerbeflächen“, bedauert der Bürgermeister.

Mitten im Ort, sollte meiner Meinung nach zumindest das komplette Erdgeschoss als Gewerbefläche genutzt werden.

Doch auch die geplante Tiefgarage bereitet dem Ausschuss Probleme. Dadurch, dass mehr Wohneinheiten entstehen sollen, muss die Tiefgarage größer werden – sie soll dreigeschossig werden. Die Zufahrt erfolgt über die Max-Obermayer-Straße. „Durch die Nähe zu den Bahngleisen und zum See könnte diese Dimension der Tiefgarage aber zum Problem werden“, so Preysing weiter.

Ähnlich sieht es auch Georg Rabl: „Das gleiche hatten wir ja schon mal gegenüber beim Rewe. Dort war auch erst eine zweigeschossige Tiefgarage geplant – schon da war es sehr kritisch mit dem Hang“, so der FWG-Vorsitzende. „Hier an der Max-Obermayer-Straße sehe ich das Ganze wegen der Bahngleise noch viel kritischer.“

Gemeinde will zu ihrer Entscheidung stehen

„Wenn wir jetzt entscheiden, eine dreigeschossige Tiefgarage ist nicht machbar, könnten wir damit auch begründen, dass so viele Wohnungen nicht gehen“, folgerte Preysing. Damit stimmte auch Barbara von Miller (SPD) überein: „Es war vorher schon eine Maximalbebauung – das sollte nicht noch weiter ausgereizt werden mit noch mehr Wohnungen und einer dreigeschossigen Tiefgarage“. Herbert Kozemko (CSU) sieht’s genauso:

Mit der letzten Planung konnten wir leben. Aber jetzt ist wieder alles ganz anders. Wir sollten also dabei bleiben, wofür wir uns ursprünglich entschieden haben. Fertig, aus. Diesen Antrag sollten wir komplett ablehnen.

Nachdem der Bauherr laut Preysing scheinbar schon Wohnungen verkauft hat, obwohl er noch gar keine Baugenehmigung hat, folgte der Bürgermeister Kozemkos Vorschlag. Die Ausschussmitglieder lehnten den Antrag ab und beriefen sich auf das Bebauungsplanverfahren, das für dieses Areal derzeit noch läuft. Die Kritikpunkte sollen klar im Bebauungsplan festgeschrieben werden: im Erdgeschoss sind nur Gewerbeflächen erlaubt, und es darf keine dreigeschossige Tiefgarage gebaut werden.

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