Ziel der DRV ist es, mit der Therapiehalle die Orthopädische Klinik rundzuerneuern. Auf der Tiefgarage soll eine 40 mal 33 Meter und 5,30 Meter hohe Therapiehalle mit Flachdach entstehen, 40 Meter vom Seeufer entfernt. Sie ist nicht unumstritten. Zuletzt hatte die Schlösser- und Seenverwaltung mehr Abstand zum See gefordert: Mindesten fünf bis sieben Meter sollte das Therapiezentrum an der Südostecke zurückgenommen werden, um einen großzügigeren Abstand zum Seeufer zu erhalten. Die Stadt erwiderte, dass „eine Verkleinerung des Therapiegebäudes nicht möglich ist.“ Die dargestellten Flächen würden von der DRV benötigt werden, um Behandlungen entsprechend den aktuellen Reha-Standards anbieten zu können.
Bis zu 85 Patienten sollen darin von 20 Mitarbeitern betreut werden. Zudem könne die damit verbundene Beeinträchtigung des Landschaftsbildes wegen des öffentlichen Interesses am Klinikbetrieb hingenommen werden, so die Stadt. Alle Bedenken wurden im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplans abgewogen und inzwischen beschlossen. Was fehlt ist noch die Bekanntmachung.
Keine „zack-zack“ Absegnung
Derweil hatte der Stadtrat zur Fassadengestaltung über drei Varianten zu entscheiden. Alle haben sie gemeinsam viel Holz und dunkelgrau gerahmte Fenster. Allein in Anzahl und Anordnung der Glasflächen, der Gliederung der Säulen und der Anordnung der Holzschalung unterschieden sie sich. Norbert Schußmann (CSU) plädierte dafür, die Holzschalung zu gliedern. Diese über 30 Meter waagrecht „durchzuziehen“ gefalle ihm nicht. „Die Gliederung außen setzt sich aber innen nicht fort“, erwiderte Bürgermeister Johannes Hagn (CSU). Für Heino von Hammerstein (Bürgerliste) hätten die Benutzer der Therapiehalle mehr von „einer großen Fensterfront“.
Eine durchgehende Fensterfront fand Rudolf Gritsch (CSU) „scho net schiach“ Zumal die Halle hinter den vielen Büschen und Bäumen davor etwas „verschwinden“ würde. Somit wäre kaum zu erkennen, wo die Fensterfronten liegen würden. „Insgesamt stellt sich dies ordentlich dar“. Peter Friedrich Sieben (FWG) meinte mit Blick auf die langen Streitereien um das Feuerwehrhaus, dass er es nicht gut finde, wenn diese Planung nun „zack-zack“ abgesegnet würde. Für ihn löse eine ganze Fensterfront die Struktur eines Gebäudes auf.
Waagrecht oder senkrecht, das war die Frage
Markus Schertler (CSU) sagte mit Blick auf den lange unsicheren Standort der Klinik in Tegernsee: „Wenn er Betreiber nun investiert, dann ist ihm der Standort wichtig“. Aus eigener Erfahrung wisse er, dass man bei großen Fenstern eher vergesse, warum man da sei. „So fühlt man sich dann wohl“. Auch Hagn zeigte sich vom ersten Entwurf, der im Gremium gut ankam, sehr angetan. „Der Einsatz von Holz und Glas gefällt mir sehr gut, auch die Symmetrie“. Offen zeigte er sich für den Verlauf der Schalung. „Ob waagrecht oder senkrecht, ich weiß es nicht“.
Das sei „individuell“, sagte die anwesende Architektin Nicola Piening. Ihr aber sei eine waagrechte Schalung „lieber“. Mehrheitlich gegen drei Stimmen entschied sich der Stadtrat für die erste Variante. Ihre gegliederten Fensterflächen sind 3,55 Meter hoch. Die längste zusammenhängende Fensterfläche auf der Südseite ist mit knapp 31 Metern geplant. Mehrheitlich entschied das Gremium auch, dass die Verschalung, entweder aus naturfarbenem oder naturbelassenem Holz, waagrecht angebracht werden soll. Eine optische Darstellung in den Medien wurde vom Architekturbüro auf Herbst vertagt.
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