Ohne große Vorankündigung gehen die Arbeiten los. Zunächst ist das Haus des Gastes dran. Derzeit wird die seit etlichen Jahren leerstehende einstige Tourist-Information entrümpelt. An der Ostseite türmt sich bereits ein Berg von Brettern und Balken. Südseitig sind auf dem Balkon gefüllte Säcke erkennbar, darunter türmt sich allerhand Gerümpel. Es sind die Reste, die beim Flohmarkt vor über fünf Jahren nicht verhökert werden konnten.
Die Aktion „Alles muss nun raus“ sei „planmäßig“ begonnen worden, teilt Strüngmanns Pressesprecher, Prof. Stephan Heller, auf Anfrage mit. Insgesamt gehe die „Entwicklung im Einvernehmen mit der Gemeinde sehr gut voran“. Im November soll dann der maschinelle Abbruch von dem Gebäude Haus des Gastes erfolgen. Dafür werde der noch offene Parkplatz davor gesperrt, da er zur Baustelleneinrichtungsfläche benötigt werde.
Nach Haus des Gastes ist das Hotel Wittelsbach dran
Denn auch für das Gebäude nebenan sind die Tage gezählt. Das Traditionshotel „Wittelsbach“ ist zwei Wochen später dran. Noch-Pächter Rudolf Krippner hatte das 30-Zimmer-Hotel bereits vor fünf Jahren an Strüngmann verkauft. Da dieser die 2.000 Quadratmeter Grund des Wittelsbach nach etlichen Anläufen für sein nun ehrgeiziges Chalet-Dorf mit insgesamt 117 Wohneinheiten auf 16.000 Quadratmetern Geschoßfläche benötigt.
Krippner verlässt „schweren Herzens“ seinen Familienbetrieb. Dessen Abbruch soll auch noch im November stattfinden, so Heller für Strüngmanns Athos Service GmbH. Dort freue man sich „über den extrem großen Zuspruch zu unseren Plänen aus der Bevölkerung“. Es sei gut gewesen, so Heller, „die Wünsche aus Politik und Nachbarschaft in unserer Planung so umfassend aufzugreifen und umzusetzen“. Nach derzeitigem Stand könne das Hotel der Familie Strüngmann spätestens 2023 die Pforten öffnen.
Zuletzt hatte der Tegernseer Unternehmer sich noch ein weiteres Nachbargrundstück einverleibt: Das angrenzende Hotel Kureck mit dem Café Held. Darin sollen hauptsächlich dringend benötigte Personalwohnungen entstehen. Angesichts der bevorstehenden Großbaustelle kapitulierte Noch-Eigentümerin Christina Held. Baulärm sei der Tod jeden Hotelbetriebs. Ihre Immobilie mit 3.000 Quadratmetern Grund sei im August an Strüngmann verkauft worden. Mit einem Auszug rechnet Held spätestens im Jahr 2021. Bis dahin dürfte sich, wenn es bei Strüngmanns Zeitplan bleibt, einiges an der Seepromenade verändert haben.
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