Asiatischer Käfer gewinnt gegen Landkreis

In Miesbach geht’s heiß her. Markus Söder verkündet den Katastrophenfall, kurz darauf will man in Miesbach fast 5.000 Bäume fällen. Was ist da los?

Der Asiatische Laubholzbockkäfer und seine Niststellen /Quelle: LfL

Miesbach macht sich bereit. Nachdem der Asiatische Laubholzbockkäfer (ALB) im August 2019 die Stadt befallen hat, wird nun hart durchgegriffen. Man muss sich von rund 5.000 Bäumen verabschieden.

Vor einigen Wochen versuchte das Landratsamt Miesbach noch die großräumig angelegten Fällungen mit einer Klage gegen den Freistaat zu verhindern. Das Landratsamt nannte die Fällungen “unverhältnismäßig”. Die Klage blieb ohne Erfolg.

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Nun ist die Einspruchsfrist des Landkreises abgelaufen und tausende Bäume müssen dran glauben. Private Grundstücke werden dabei nicht verschont. Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) teilt mit:

Ab Montag dem 23. März werden im 100-Meter-Kreis um die nachweislich vom ALB befallenen Bäume die vorgeschriebenen Laubgehölzgattungen entnommen.

Von der Maßnahme betroffen sind etwa 13 Baumarten, vor allem Ahorn und Esche. Gefällt werden etwa 4.600 Gehölze, von denen rund 60 Prozent einen Brusthöhenstammdurchmesser von unter sechs Zentimetern aufweisen.

Laut LfL und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) sollen die Fällarbeiten etwa sechs bis acht Wochen dauern. Eine genauere Angabe ist nicht möglich. Die Landesanstalt erklärt: “Da das Vorgehen witterungsabhängig ist, sind tag-genaue Angaben zu dem Verlauf nicht möglich.”

Zuerst werden Gehölze im südlichen Bereich der Befallszone sowie Verdachtsbäume entnommen. Im Anschluss daran wird die Maßnahme im Hallenwald am Harzberg fortgesetzt. Von dort aus wird innerhalb der Befallszone in südliche Richtung weiter gearbeitet. Im Waitzinger Park gibt es eine Ausnahmeregelung für einzelne Bäume. So eine Ausnahmeregelung wurde auch für den Hallenwald und die Riviera geprüft – ohne Erfolg.

Sorgfältig zerhackt und verbrannt

Mit Werkzeug und extra ausgebildeten ALB-Spürhunden geht es auf die Jagd nach befallenen Bäumen. Die Entnahme der Hölzer erfolgt dabei auf eine besonders sorgfältige und präzise Weise. Als erstes wird der Baum gefällt und das am Boden liegende Holz optisch von Experten und den Spürhunden betrachtet. Verdächtige Stücke werden in Quarantäneboxen gesteckt und mit ins Labor genommen.

Das verbleibende Holz wird gehäckselt und innerhalb von 24 Stunden verbrannt.

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