Tegernseer Hütte feiert Hebauf

An der Tegernseer Hütte wird fleißig gearbeitet. Wegen mangelndem Brandschutz sind Übernachtungen seit dem vergangenen Jahr verboten. Eine der größten Hürden bei den Arbeiten? Raufußhühner.

Hüttenwart Sepp Wackersberger, 2. Vorsitzender Otto Parzhuber, Schriftführerin Caro Machl, Hüttenwirt Michl Luwig mit dem neuen Dachgiebel. / Quelle: DAV

Die Tegernseer Hütte ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen und Einheimische. Sie thront zwischen den Gipfeln des Roß- und Buchstein auf 1.650 Metern. Eine Übernachtung dort war für viele ein besonderes Erlebnis. Bis im September 2019 alle Übernachtungen untersagt wurden – der Grund: Brandschutz.

Renovierungen mussten her. Die Tegernseer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) reagierte schnell und ging mit Architekten und einem Brandschutzsachverständigen in die Planung.

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Zimmerer und Spengler feiern Hebauf

Am 04. Mai starteten die Bauarbeiten für den Umbau des Dachgeschosses. Zu Beginn der Arbeiten wusste niemand so recht, ob der Zeitplan eingehalten werden kann. Nun, am Freitag, den 26. Juni, feierten die beteiligten Handwerker pünktlich gemeinsam mit dem Vorstand der Tegernseer Sektion des DAV Hebauf.

Die Bauarbeiten gingen jedoch nicht ohne Stolpersteine voran. In einer Pressemitteilung des Alpenvereins heißt es:

Die restriktiven behördlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie machten die üblichen und notwendigen Baubesprechungen unmöglich. Auch Bauablauf und -vorbereitung mussten entsprechend den Infektionsschutzbestimmungen angepasst werden.

Auch bei dem Materialtransport musste man umdenken. “Dazu kam, dass der geplante Materialtransport ohne Hubschrauberunterstützung mit der Materialseilbahn durchgeführt werden musste, um nicht brütende Raufußhühner zu stören” teilt der Verein mit.

Der Giebel steht und der Plan ist eingehalten

Trotz allen Widrigkeiten wurde das Gerüst aufgestellt, das Dachgeschoss geräumt, Solarthermie und Photovoltaik zurückgebaut und der neue Giebel aufgestellt. Dafür bedankt sich Rainer Toepel, erster Vorsitzender des Deutschen Alpenvereins in Tegernsee, bei allen Beteiligten. Besonderer Dank gilt den ehrenamtlichen Helfern, die das Baumaterial von A nach B schafften. Nur so war es möglich, wie im Bauzeitenplan vorgesehen, Ende Juni die Außenarbeiten weitgehend abzuschließen und auch im Kostenplan zu bleiben. Einer Sache ist sich der Verein ganz sicher:

Das Konzept, die geringere Frequentierung der Tegernseer Hütte während der Corona-Ausgangsbeschränkungen für den Umbau zu nutzen, ist bis jetzt hervorragend aufgegangen.

Weiter geht es jetzt mit den Außenarbeiten. In der ersten Juliwoche ist geplant, diese weitgehend abzuschließen, damit Hüttenwirt Michl Ludwig ab Mitte Juli wieder Tagesgäste empfangen kann. Dafür wird gerade noch ein Hygienekonzept mit dem DAV ausgearbeitet.

Fehlt nur noch der Innenausbau

Der Abschluss der Außenarbeiten ist jedoch noch nicht genug. Danach geht es ab in den Innenausbau. Rauchschutztüren, Brandmelder und ein zweiter Fluchtweg über den Balkon müssen noch her, bevor wieder erste Gäste in dem beliebten Ausflugsort übernachten dürfen.

Das kostet alles viel Geld. Dass die Gesamtinvestitionen für den vergleichsweise kleinen Alpenverein mehr als erheblich sein werden, wissen die Beteiligten. Doch auch dafür hat man sich etwas einfallen lassen. Der DAV verkündet: “Die Spendenaktion, die für die Finanzierung der Baumaßnahme erforderlich ist, und zunächst mit Rücksicht auf die von der Covid19-Pandemie Betroffenen zurückgestellt wurde, soll zeitgleich mit dem Beginn der Bewirtung gestartet werden.” Bis es soweit ist, werden Wanderer mit dem Ziel Tegernseer Hütte weiterhin dazu angehalten die Hinweise auf baubedingte Beschränkungen zu beachten.

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