Ein Kommentar von Simon Haslauer
Beide steigen in den Ring. Das Coronavirus in der einen Ecke und Österreich in der anderen. Österreich kann gleich in der ersten Runde einige harte Schläge austeilen – der Virus geht zu Boden – andere Länder jubeln. Die Bananenrepublik hat das Virus besiegt.
Der scheinbare Sieger reißt sich die Maske vom Gesicht und badet im Applaus der Anwesenden. Doch im Hintergrund regt sich etwas, krümmt sich. Das Virus richtet sich wieder auf, steht fest auf beiden Beinen und das schrille Bimmeln einer Glocke übertönt nun jeglichen Applaus. Zeit für die zweite Runde.
Der Maskenhype ist vorbei
Maske hier, Maske dort. Unter der Nase als praktisches Taschentuch oder als Sabberfang unterm Kinn. Im echten Land der Alpen, Tracht und lustigen Dialekt ist der Hype der Maske nun vorbei. Die Ösis werden bockig. “Age, jetz hamma de oba doch long gnuag onghobt”, heißt es, während die Infektionsrate in Österreich die von Bayern überholt und Oberösterreich in der Krise versinkt. Schon wieder.
Davor war’s ja noch lustig, da hat jeder ne Maske gehabt. Und die waren sogar bunt. Bundeskanzler Kurz hat auch noch von Babyelefanten angefangen zu reden, mei war das schön! Dann hat sich der Podcast von Christian Drosten in die Sommerpause verabschiedet und mit ihm anscheinend die Motivation eine Maske zu tragen. Jetzt wird man falls man eine Maske beim Einkaufen anhat, angesehen als sei man ein Aussätziger, ja fast als sei man krank.
Bayern bleibt maskiert
In Bayern wird derweil eine ganz andere Schiene gefahren. Die Maske bleibt im Gesicht, egal ob die Brillengläser anlaufen. Markus Söder ist da auf dem richtigen Weg. Vielleicht könnte man ihn ja gegen Kurz tauschen?
Aber klar, die Maske schränkt ja die eigene Freiheit ein. Ich frage mich dabei ja von wem diese Argumente kommen. Von denjenigen die berufsbedingt den ganzen Tag, den ganzen Sommer eine tragen müssen? Die eigentliche Freiheit, die das Tragen einer Maske schenkt, übersehen dabei viele.
Nächste Woche habe ich wieder das Vergnügen, das Tegernseer Tal zu besuchen. Wo noch auf die Gesundheit seiner Mitmenschen Acht gegeben wird. Hoffentlich. Vielleicht bleibe ich dann gleich dort und warte die zweite Welle ab. Soll da ja für Zugroaste besonders schön sein.
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