Drei Tegernseer kämpfen gegen Tiefgarage

Tegernsee plant eine Tiefgarage. Doch eine Bürgerinitiative ist sich sicher: “Wer Parkplätze sät, wird Verkehr ernten.” Am vergangenen Samstag gab es dazu eine Veranstaltung. Haben sich auch andere Bürger dafür interessiert?

Die drei Tegernseer Laura Mandl, Tilmann Domzig und Barbara Enders wollen etwas verändern.

Die Stadt Tegernsee plant seit geraumer Zeit, die Tiefgarage unter der Sparkasse Richtung Kurgarten auszuweiten. Entstehen soll eine Tiefgarage auf zwei Ebenen zwischen Medius und dem Olaf-Gulbransson-Museum. Genauer soll die bereits bestehende Tiefgarage von 96 auf 158 Stellplätze erweitert werden. Wegfallen werden dafür aber 120 Plätze auf dem Zentralparkplatz. Hier läuft der Mietvertrag der Stadt 2025 aus.

Um diesen Plan umzusetzen, müssen die zahlreichen Linden im Kurgarten weichen. Genau dagegen regt sich jetzt Widerstand. Die Tegernseerin Barbara Enders hat sich gemeinsam mit Laura Mandl, ehemalige Stadträtin in Tegernsee, und Tilmann Domzig zu einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen. Dabei geht es den Dreien um eine echte Verkehrswende. Am vergangenen Samstag haben die drei dafür einen Infostand im Kurgarten initiiert.

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“Trotz des vielen Schnees kamen zahlreiche Bürger, die sich informierten. Es gab einen regen Austausch auch zwischen den Besuchern untereinander, Frau Burkhardt-Keller vom Bund Naturschutz wurde auch oft und gerne befragt und konnte fachmännische Auskunft erteilen”, berichten die Drei. Die Besucher selbst haben verschiedenste Ideen und Vorschläge zu Alternativen zur Tiefgarage gehabt.

Allein da konnte man sehen, wie wichtig das Gespräch mit den Bürgern ist.

Aber was versprechen sich die engagierten Tegernseer jetzt von ihrer Initiative? “Wichtig ist uns noch einmal, dass wir den Fokus auf das Umdenken, eine Verkehrswende in Tegernsee an sich haben. Die Linden und der Kurgarten sind ein Teil davon, der natürlich gegebenenfalls akut betroffen ist”, erklären sie. Linden für Parkraumbewirtschaftung zu fällen, sei definitiv das falsche Signal.

Tegernsee ertrinkt im Verkehr und es ist an der Zeit umzudenken. Das fängt mit der Tiefgarage an, aber muss noch viel weiter gehen!

Sie stellen folgende Fragen: Wie kann man mehr Leute aufs Rad bekommen? Wie kann man den Verkehr um das Tal besser steuern? Wie kann man den ÖPNV und den Tourismus besser verknüpfen? Es lohne sich nie Platz für wenige (Autofahrer) zu schaffen. “Parkplätze werden auf keinen Fall langfristig und nachhaltig Tegernsee lebenswerter machen, sondern die Problematik nur verschärfen. Die Fällung der Linden ist da nur die Spitze des Eisbergs”, betonen sie.

Trotz Schnee sind zahlreiche Bürger unter den Linden im Kurgarten erschienen

Außerdem müsse man auch nochmal den extremen Kostenfaktor betonen im Gegensatz zu den finanziellen Möglichkeiten, wenn man keine Tiefgarage baue. “Wir wollen keine Verhinderungspolitik, sondern fordern konstruktive, weitsichtige Lösungen.”

Ein ausführliches Statement von Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn folgt in einem eigenen Artikel am morgigen Freitag.

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