Die Kritik rund um das Vorgehen am Forsthaus Valepp reißt nicht ab. Seit bekannt ist, dass sich der Leeberghof-Gastronom Johannes Rabl und Bayern-Profi Manuel Neuer zusammengetan haben, um das ehemalige Forsthaus wachzuküssen, regt sich Widerstand. Schon vergangene Woche ging die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal mit lauter Kritik an die Öffentlichkeit. Doch damit nicht genug.
Das Forsthaus Valepp wird nun wohl sogar den bayerischen Landtag beschäftigen. Zusammen mit dem Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) und dem Bayerischen Landesverein für Heimatpflege e.V. hat der Verein zum Schutz der Bergwelt e.V. eine Petition gesandt, mit der eine Veräußerung des Baudenkmals verhindert werden soll.
Viel Kritik am Vorgehen der Staatsforsten
Es sei “zweifelhaft, ob die Bayerischen Staatsforsten zu einer Veräußerung des Forsthauses in Erbbaupacht überhaupt befugt sind“, heißt es in der Petition, die mit Verweisen auf das Staatsforstengesetz, das Denkmalschutzgesetz und die bayerische Verfassung versehen ist. Mit den gesetzlichen Grundsätzen sei das Überlassen „des historischen Forsthauses an einen zahlungskräftigen Investor, der dann das Anwesen in ein Nobelrestaurant für ein exklusives Publikum umwandelt, nicht zu vereinbaren“. Gemeinwohlbelange seien hier wichtiger als Gewinnmaximierung.
Daher sei die ursprüngliche Zweckbestimmung der Valepp als „traditionelle saisonale Gaststätte für den örtlichen Bedarf von Wanderern“ zu gewährleisten. Als ebenso indiskutabel bezeichnen die drei Verbände Pläne zur Wiedereröffnung der ehemaligen Mautstraße vom Spitzingsee zur Valepp. Die Petition mündet in der Forderung, dass „das Denkmal Forsthaus Valepp umgehend wieder in seinem ursprünglichen Zustand hergestellt wird“ und es nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder per Pendelbus erreichbar sein soll.
Valepp gehört allen Bürgern – daran dürfe sich nichts ändern
Naturschützer und Heimatpfleger üben heftige Kritik an den Bayerischen Staatsforsten. Ihre Aufgabe sei es, „das Kulturgut Wald und die darin befindlichen Kulturdenkmäler bestmöglich zu erhalten und zu pflegen“. Die Valepp stelle ein „landschaftlich und historisch einmaliges Juwel“ dar. Die Geschichte des Anwesens im Valepp-Tal reicht zurück ins hohe Mittelalter. „Die Valepp gehört uns allen, uns Bürgerinnen und Bürgern in Bayern, daran darf sich nichts ändern“, sagt Dr. Sabine Rösler, die Vorsitzende des Vereins zum Schutz der Bergwelt, der die Petition initiiert hat. BN-Chef Richard Mergner ergänzt:
An kaum einem anderen Ort sind Naturschutz und Denkmalschutz so empfindlich in gleichem Maße tangiert wie hier.
Der Bayerische Landesverein für Heimatpflege sieht ein Kleinod in Gefahr, das Bayerns Erscheinungsbild präge: „Die Valepp ist abgelegen und sie muss abgelegen bleiben. Das macht ihren Zauber aus“, sagt Geschäftsführer Dr. Rudolf Neumaier.
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