Pause vom Untergang
Gut gemacht, Korbinian Kohler

Das Bussi Baby – ein gutes Beispiel unternehmerischer Arbeit (keine Ironie!) Die Positiv-Reihe der TS.

Über den Namen Bussi Baby lässt sich streiten, doch die Optik stimmt. / Quelle: Redaktion

Irgendwie ist immer Apokalypse in Deutschland. Spätestens abends um viertel vor Acht geht im deutschen Fernsehen die Welt unter: Klimakrise im Wetterblock, Inflation bei den Börsennews, und dann kommen die 15 Minuten, die den stärksten Optimisten zum Saufen bringen können.

Deutschland mag gern Angst. Ist natürlich nicht wahr. Wir alle wollen in diesen Zeiten eben nicht nur das Negative. Es muss ja nicht naiv nur Idylle betont werden. Aber wir jammern hier schon sehr auf hohem Niveau. Also, jetzt machen wir von der TS mal das Undenkbare: Wir schreiben auf, was uns im letzten Jahr im Landkreis gut gefiel, was uns berührte.

Gegen haltlose Untergangsmalereien

Fangen wir ungewöhnlich an. Das Hotel Bussi Baby. Mir gefällts. Nein, kein Witz. Klar, der Name, das Getöse drumherum – alles etwas dicke. Aber bitte, Klappern gehört zum Geschäft. Ich ziehe den Hut vor der unternehmerischen Leistung Korbinian Kohlers. Das Gebäude macht etwas her, ist ein Quantensprung zum Vorgängerbau. Ja, es zieht nicht die üblichen Wiessee-Touristen an. Aber das ist ja ok. Und die Leuchtreklame? Fein, wenn ein kluger Mahner wie Johannes von Miller seine Einwände bringt. Aber letztlich ist es ein Detail.

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Wenn es einen Markt gibt, Kohler das Risiko eingeht, dann kann es nur gut für Bad Wiessee sein. Gastronomie und Hotellerie, wo sie hingehört. Wer nach der Pandemie, inmitten einer (selbstgemachten) Energiekrise und einer drohenden Rezession solche Projekte auf die Beine stellt, zeigt Mut und Risikobereitschaft. Das ist quasi das Gegengift gegen haltlose Untergangsmalereien. Zugespitzt:

Unternehmerisch klotzen statt ideologisch kleben.

Und sein kostenpflichtiger Kinderspielplatz In Weissach? Teuer und nicht für alle im Tal. Ja, mei. Es gibt kein Menschenrecht auf günstige Bespaßung. Mir ist eh nicht klar, warum man Kinder angesichts der Natur ringsherum in solche Buden verfrachtet. Aber ich bin ein alter weißer Mann, der von moderner Kinderaufzucht wenig weiß.

Dennoch: Kohler macht auch damit alles richtig, fügt seinem Tourismus-Mosaik einfach einen weiteren Baustein hinzu. Selbstredend werden wir weiterhin Kohlers Tätigkeiten kritisch begleiten. Aber die jüngsten Projekte verdienen Anerkennung. Eines der Highlights in diesem Jahr.

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