Der ein oder andere unter uns mag gerade seinen Faschingskater pflegen. Gut so. Denn heute beginnt das Fasten. Traditionell startet der Katholik unter den Narren mit einem jahrhundertealten Brauch.
Fasten – in unserer modernen Zeit ein beliebtes Mittel, um die eigene “Mordstrumm Wampn” zu eliminieren. Fängt meist mit dem “trockenen Januar” im Jahr an, wenn die üblichen Quartalstrinker dann nach den ersten zwei Wochen sehnsuchtsvoll vor dem Mon Cheri-Kästchen stehen. Klappt meist eben nicht.
Aber heute beginnt der religiös bestimmte Verzicht. Und die beginnt mit einer rituellen Gesichtsbehandlung: Im Christentum beginnt die Fastenzeit am Aschermittwoch, und sie endet am Ostersonnabend, also nach 46 Tagen, heuer am 8. April. Traditionell sind die sechs Sonntage vom Fasten ausgenommen, sodass 40 Fastentage bleiben – das entspricht der Zeit, die schon Jesus der Bibel zufolge nach seiner Taufe fastend in der Wüste verbrachte.
Der Begriff bezieht sich auf das Kreuz aus Asche, das Priester Gläubigen heute auf die Stirn zeichnen. Es soll die Menschen daran erinnern, dass sie vergänglich sind. Die Asche stammt von Palmzweigen und wird im Gottesdienst gesegnet. Hier gibt es die Termine für das Tegernseer Tal.
„Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“, spricht der Priester im katholischen Gottesdienst am Aschermittwoch. Unter einem Papst Gregor (590-604) wurde der Beginn der Fastenzeit auf einen Mittwoch gelegt. Damals zogen sich Büßer ein Bußgewand an und wurden mit Asche bestreut. Hier liegt der Ursprung des Wortes Aschermittwoch. Mit dem Kreuz auf der Stirn startet der/die/das Gläubige in den wochenlangen Verzicht. Auch hübsch: Die Freunde Luthers, aka Protestanten, bieten ein Klimafasten an.
Hauptsache: keine Köstlichkeiten und Schönheiten. Das schwappt heute auch in die Politik. Bußwillige fahren nach Passau, um Markus Söder hören zu müssen, andere nach Landshut zu Ricarda Lang. In der modernen Welt gibt es vielfältige Formen des Spaßverzichts und der Züchtigung.
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